Militärinsider im National Press Club

Vier Tage ist es nun her, dass eine hochkarätig besetzte Expertenrunde im National Press Club in Washington D.C. äußerst eindeutige Beweise für ein reales UFO-Phänomen präsentierte. Auch die Deutsche Presseagentur (DPA) kam nicht umhin, von dem historischen Ereignis zu berichten. Man sollte annehmen, dass die führende deutsche Nachrichtenagentur, aus deren Tickermeldungen sich fast alle deutschen Medien bedienen, ihren Job anständig macht. Was die vergangene Konferenz angeht, ist dies unserer Meinung nach eindeutig NICHT der Fall. Die DPA-Berichterstattung zeugt von eklatanten journalistischen Versäumnissen – ja, man muss es ganz klar sagen: von Desinformation, wie sie im Buche steht.

Lesen Sie zunächst den DPA-Artikel über die Pressekonferenz, beispielsweise auf den Seiten der Kölnischen Rundschau. Zwar heißt es darin: „Renommierte Ex-Politiker und Ex-Sicherheitsexperten verlangen nun von der US-Regierung, sich endlich mit der Frage außerirdischer Besucher zu beschäftigen.“ Soweit, so gut.

Lenken Sie nun Ihre Aufmerksamkeit auf die einzelnen Zeugenaussagen. Über den ehemaligen Gouverneur von Arizona heißt es im Artikel: 

Der Ex-Gouverneur von Arizona, Fife Symington, nahm in Washington mit Experten aus aller Welt einen neuen Anlauf zur Anerkennung mysteriöser Flugobjekte. Er selbst habe 1997 wie hunderte Mitbürger auch über dem Himmel von Phoenix rasende Flugkörper gesehen, die in strenger Formation geflogen und keineswegs mit Lichtphänomenen zu erklären gewesen seien – auch wenn sie später als „Phoenix Lights“ in die UFO-Annalen Eingang fanden.

Halten Sie kurz inne. Hören Sie in sich hinein: Was ist hängen geblieben? Wahrscheinlich so etwas wie: Da haben sich ein paar Profis getroffen. Die haben über Lichter geredet und denken, dass es UFOs sind. Nix Genaues weiß man nicht.

Nun schauen Sie sich an, was der Gouverneur tatsächlich am 12. November sagte:

Ja, Sie haben richtig gehört. Fife Symington spricht nicht von „rasenden Flugkörpern„, wie im DPA-Artikel behauptet, sondern von einem „massiven, deltaförmigen Fluggerät„. Dieses Fluggerät, so der Gouverneur weiter, „hatte eine klar ausgeprägte Außenkante„. 

Weiter im Text. Der Gouverneur, so heißt es im DPA-Artikel, habe geäußert, dass diese „keineswegs mit Lichtphänomenen zu erklären gewesen seien – auch wenn sie später als „Phoenix Lights“ in die UFO-Annalen Eingang fanden.“  Von „Lichtphänomenen“ hat Symington jedoch bei der Pressekonferenz nichts gesagt. Er bezieht sich in seiner Aussage eindeutig auf die Behauptung der Luftwaffe, es seien Leuchtraketen gewesen. Hier das unverfälschte Zitat: „Es waren ganz sicher keine Leuchtraketen, wie die Luftwaffe von der Luke Air Force Base behauptete.“ Und hier nochmal der DPA-Artikel: Die „…keineswegs mit Lichtphänomenen zu erklären gewesen seien – auch wenn sie später als „Phoenix Lights“ in die UFO-Annalen Eingang fanden.“ 

Nanu? 

Wir beginnen zu verstehen: Da wird im DPA-Text ein Widerspruch konstruiert, den es nicht gibt.

Stattdessen sagt Symington bei der Konferenz (und dieses Zitat findet sich nicht im DPA-Artikel, aber in obigem Mitschnitt): „Als Pilot und früherer Luftwaffenoffizier kann ich definitv sagen, dass dieses Fluggerät keinem menschengemachten Objekt glich, das ich je gesehen hätte„.

Fragen Sie sich nun: Glauben Sie immer noch, dass der Gouverneur nur irgendwelche Lichter gesehen hat? 

Wikipedia: Was ist Desinformation?

Wikipedia beschreibt Desinformation wie folgt:  „Mit Desinformation bezeichnet man die Verbreitung falscher oder irreführender Informationen. Motivation der Desinformation ist, wenn sie nicht tatsächlich irrtümlich geschieht, die Beeinflussung der öffentlichen Meinung oder die Beeinflussung von Gruppen oder potenziellen Käufern, wobei möglicherweise die bewusste Irreführung nur von der obersten zuständigen Ebene geplant und entschieden wird und z.B. Massenmedien z.T. selbst in die Irre geführt werden und diese Falschinformationen in evtl. guter Absicht verbreiten. Desinformation kann entweder direkt (Lügen, Betrug, Spamming) oder indirekt (subtile Unterdrückung objektiver oder geprüfter Fakten, Verschweigen oder Ablenken von der Wahrheit, Implizieren falscher Urteile) geschehen.“ (Hervorhebung durch uns).

Nun wollen wir doch mal schauen, ob dies auch im Rest des DPA-Artikels nachweisbar ist. Eine Faustregel im Journalismus lautet: Die W-Fragen müssen beantwortet sein: Was, Wer, Wie, Wo, Wann und Warum? Die „Was“-Frage ist die Wichtigste. Nun denn.

1. Beispiel 

Eine der eindeutigsten Aussagen auf der Pressekonferenz ist jene des Sicherheits-Sergeants James Penniston über den sogenannten Rendlesham Forest-Fall. Im DPA-Artikel wird dieser nur am Rande erwähnt:

Die Verteidigungsexperten Nick Pope (England) und James Penniston (USA) (WER) berichteten über geheime Untersuchungen ihrer Länder nach einem UFO-Zwischenfall (WAS) 1993 (WANN) im Rendelsham Forest nahe Ipswich (England).(WO) „Als wir an den Absturzort kamen, wurde rasch klar, dass es sich hier nicht um einen Flugzeugabsturz handelte, noch um irgendetwas, mit dem wir je etwas zu tun hatten„, sagte Penniston.“ (WIE – mit viel gutem Willen)

Das ist ALLES, was wir von der DPA über Pennistons spektakuläre Aussage und den Rendlesham Forest-Fall erfahren dürfen:

Penniston hat einen „UFO-Zwischenfall“ untersucht, aha. Da war also was mit einem UFO. Aber WAS? Was kam bei den „geheimen Untersuchungen“ heraus? Was geschah bei diesem „UFO-Zwischenfall“ überhaupt? Darüber gibt der DPA-Artikel freilich keine Auskunft. Die Aussage Pennistons lässt sich jedoch Wort für Wort auf den Seiten der Coalition for Freedom of Information nachlesen, die die Konferenz organisiert hatte. Seine Aussage direkt nach der Stelle, wo das DPA-Zitat endet (!!), hätte über die wichtigste Frage (WAS) weit mehr ausgesagt – aber sehen Sie selbst:

Da gab es ein helles Licht, das von einem Objekt auf dem Waldboden abstrahlte. Als wir zu Fuß darauf los marschierten, erkannten wir die Umrisse eine dreiecksförmigen Fluggerätes von circa 3 Metern Länge und 2 Metern Höhe. Das Fluggerät befand sich auf einer kleinen Lichtung im Wald. (…) Als wir bei dem dreiecksförmigen Fluggerät ankamen, waren dort blaue und gelbe Lichter, die um das Äußere der Oberfläche wirbelten, als seien sie ein Bestandteil davon, und die Luft war elektrisch geladen. Wir konnten es an der Kleidung, der Haut und unseren Haaren spüren.

Penniston beschreibt bei der Konferenz weiter, wie er um das Fluggerät herumlief und es streng nach Vorschrift untersuchte: „Gemäß den Sicherheitsvorschriften führten wir eine vollständige Vor-Ort-Untersuchung durch, zu der eine vollständige materielle Untersuchung des Fluggeräts zählte. Dazu gehörten Fotos, Notizen und Durchsagen per Funk über den Airman Cabansag ans Kontrollzentrum. An einer Seite des Fluggeräts befanden sich Symbole, welche ungefähr drei Zoll hoch waren und zweieinhalb Fuß breit.

Das wäre doch WAS gewesen, oder nicht? Warum erfahren wir nichts über diese bedeutsame Aussage? Scheint wohl nicht so wichtig gewesen zu sein. Oder war sie etwa zu wichtig, als dass man darüber hätte schreiben können?

2. Beispiel

General a.D. Parviz Jafari wurde am 18. September 1976 mit seinem Kampfjet in die Luft geschickt, um nach einem UFO Ausschau zu halten, welches über Teheran gesichtet worden war. Bei DPA erfahren Sie über sein Erlebnis nur folgendes:

1976 (WANN) gab es dem iranischen Ex-General Parviz Jafari zufolge (WER) eine Kooperation Teherans mit Washington (WAS) wegen eines UFOs, das angeblich über Teheran gesichtet worden war. (WARUM)“ (Hervorhebung durch uns)

Nun vergleichen Sie diesen einen Satz mit der kompletten Aussage Jafaris am 12. November 2007 bei der Pressekonferenz im National Press Club, welche sich auch hier Wort für Wort nachlesen lässt. Fragen Sie sich dabei, DPA dabei die eigentliche Kernaussage Jafaris korrekt wiedergegeben hat.

Aussage von General Parviz Jafari, iranische Luftwaffe am 12. November 2007 im NPC

  Ich flog auf das Objekt zu, welche so stark rot, grün, orange und blau strahlte, dass ich das eigentliche Objekt nicht erkennen konnte (…). Vier weitere Objekte mit verschiedenen Formen lösten sich mehrere Male während dieser Begegnung aus dem Hauptobjekt (…) Eines der Objekte kam auf mich zu. Ich dachte, es wäre eine Rakete. Ich versuchte, eine Hitzesuchrakete darauf abzufeuern, doch meine Raketenanzeige fiel aus. Ein weiteres (Objekt) folgte mir als ich rückzu auf dem Sinkflug war (…) Bei meiner Befragung im Hauptquartier machte sich ein amerikanischer Oberst Notizen, doch danach konnte ich ihn nicht mehr finden und mit ihm sprechen. Später wurde ein früher geheimes Dokument hier in Amerika veröffentlicht, durch das Informationsfreiheitsgesetz. Der Verteidigungsnachrichtendienst dokumentierte das Ereignis in allen Details, und es wurde zur NSA, ans Weiße Haus und die CIA geschickt. Die Einschätzung des Verteidigungsnachrichtendienstes war: „Dieser Fall ist ein Klassiker, der alle notwendigen Bedingungen für eine legitime Untersuchung des UFO-Phänomens erfüllt.

Nicht nur Jafari zufolge wurde „angeblich“ ein UFO über Teheran gesichtet, sondern ein offizielles Geheimdokument des Verteidigungsnachrichtendienstes belegt diesen Vorfall, welches die US-Geheimdienste und die US-Regierung erhielten. Das ist ein ganz gehöriger Unterschied, ganz abgesehen von den übrigen Details über die UFO-Jagd – und die Einschätzung des Verteidigungsnachrichtendienstes, die im DPA-Artikel außen vor gelassen wurden. 

Fragen Sie sich: Haben Sie das „WAS“ im DPA-Artikel wirklich erfahren? Stand im Mittelpunkt der Aussage Jafaris wirklich die „Kooperation Teherans mit Washington„? Oder hätte man nicht lieber von der UFO-Begegnung Jafaris berichten sollen – von dem WAS eben? Kann man so etwas wirklich noch als Schlamperei durchgehen lassen? Bei der DPA??

Nein.

Was Sie hier vor sich haben, finden wir, ist ein Bilderbuch-Beispiel von Desinformation im klassischen Sinne der Wikipedia-Definition, eine „subtile Unterdrückung objektiver oder geprüfter Fakten, Verschweigen oder Ablenken von der Wahrheit“.

Wir stellen außerdem fest: 

Stellen Sie sich eine Frage – nun, da Sie den Rest der Geschichte kennen: Haben Sie immer noch den Eindruck, dass die Leute bei der Konferenz über nichts als diffuse Lichter sprachen, die keinerlei Beweiskraft für ein reales UFO-Phänomen haben? 

DAS ist der Unterschied zwischen einer Meinung über UFOs und einer informierten Meinung über UFOs.

Es ist eine Schweinerei sondersgleichen, dass der Großteil der Bevölkerung diese wichtigen Informationen nicht erfährt. Die allermeisten Printmedien beziehen einen großen Teil ihrer Informationen von Presseagenturen wie der DPA. Was dort steht, ist sozusagen Gesetz – das weiß jeder, der einmal selbst als Journalist bei einem größeren Medium tätig war. Wenn man also Informationen manipulieren möchte, dann geht dies am besten über Presseagenturen: Minimaler Einsatz – maximale Verbreitung.

Es bleibt eine Frage offen. Unterschätzen wir sie nicht – denn es ist eine Frage, die uns an den Rand dessen bringt,was wir bislang für die Wirklichkeit hielten. Denn: Einen Großteil dessen, was wir für die Wirklichkeit halten, erfahren wir aus den Massenmedien, denen wir normalerweise vertrauen. Die Frage lautet: WARUM sollte die DPA, die wichtigste Presseagentur Deutschlands, Desinformation betreiben?

Wir haben keine stichhaltige Antwort auf diese Frage. Aber lesen Sie doch einmal ein bisschen weiter, vielleicht bekommen Sie dann eine Idee, wohin Sie diese Frage führen mag. Zum Beispiel hierhin. Oder dahin.

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