Nun ist es also soweit – Außerirdische haben die Menschheit kontaktiert und wollen um die Zukunft der Erde Fußball spielen. Wie konnte es soweit kommen?
von Robert Fleischer
Der Ruf der mächtigsten Nation der Welt – der USA – scheint nach der Handygate-Affäre nicht nur auf unserem Planeten ramponiert zu sein. Auch in den Weiten des Weltalls hat sich offenbar herumgesprochen, dass US-Präsident Barack Obama nicht als Zielperson für eine erste Kontaktaufnahme in Frage kommt. Denn für Menschheit und Außerirdische steht viel auf dem Spiel: Was soll aus der Freihandelszone zwischen der Erde und dem Mars werden, wenn man sich nicht einmal innerhalb des eigenen Sonnensystems auf gewisse diplomatische Grundsätze einigen kann?
Ein Dilemma, das die Marsianer nun augenscheinlich gelöst haben. Denn nach Ausscheiden des US-Präsidenten kam als höchstrangiger Vertreter der Menschheit ja nur noch einer in Frage: Der ‚Kaiser‘ höchstpersönlich.
Dieser meldete sich am Montag betont unprätentiös auf YouTube zu Wort. In der Nacht zuvor habe Franz Beckenbauer auf die Frage, ob es Aliens gibt und ob sie Fußball spielen, überraschend eine Antwort gefunden. Denn eine nicht näher bezeichnete außerirdische Rasse – „Yes! Aliens!!“ – habe Beckenbauer zu Hause besucht und ihm ein Fußballmatch vorgeschlagen. Sollte die Menschheit verlieren, stehe nichts geringeres auf dem Spiel als die Zerstörung der Erde. Um den Planeten zu retten, ruft Beckenbauer zur Bildung eines Teams auf – „Nur Fußball kann die Erde noch retten!“.
Beckenbauer meets Aliens – YouTube-Video von Beckenbauer
Galaktisches Entscheidungsmatch wirft viele Fragen auf
Wie Exopolitik aus geheimen Quellen erfuhr, sorgt die Kunde vom Erstkontakt der Aliens in Fußballerkreisen für Furore. FIFA-Chef Sepp Blatter soll empört sein, dass Beckenbauer den Aliens das Match leichtfertig zusagte. Fußballexperten zufolge sei vor allem die Frage, ob irdische Regeln überhaupt anwendbar seien, noch nicht geklärt: „Was, wenn die Schwerkraft auf unserem Planeten für das außerirdische Team so gering ist, dass sie den Ball mühelos vom anderen Spielfeldrand ins Tor bringen?“ Doch auch im Außenministerium sieht man der Partie mit gemischten Gefühlen entgegen: Die für das diplomatische Protokoll verantwortlichen Beamten bezweifeln, ob ein Trikottausch mit dem Zeremoniell für Staatsgäste in Einklang stehe – die Besucher könnten soviel irdische Nackedei als aufdringlich empfinden. „Und selbst wenn nicht – wir wissen noch nicht einmal, wie viele Arme und Beine sie haben und ob ihnen die Trikots passen“.
Beckenbauer gibt sich derweilen betont entspannt. Denn seinen Kaisertitel hat er schließlich den zahlreichen gewonnenen Spielen zu verdanken. So heißt es aus Beckenbauers Umfeld, die Frage des Trikottauschs sei „Schmarrn“. Sollten die Aliens gewinnen, könnte der vor der Ausrottung stehenden Menschheit schließlich egal sein, ob irdische Trikots passen.
Viel spannender sei hingegen die Frage, was die Menschheit im Falle eines Sieges über die Aliens hätte. Die Übertragungsrechte für Fußballpartien auf deren Heimatplaneten dürften Gold wert sein. Die FIFA habe bereits Interesse angemeldet.
+++ UPDATE 30.10.2013 +++
Kommentar von Robert Fleischer: Von außerirdischen Fußballern wurde ich seit Erscheinen dieses offensichtlich satirischen Beitrags unter der Rubrik Kolumne noch nicht kontaktiert – dafür erreichten mich zahlreiche E-Mails mit dem Hinweis, dass der Erstkontakt mit Beckenbauer wohl nur eine Promo-Aktion eines TV-Herstellers gewesen sei. Ich Dummerchen! Wie konnte ich nur darauf „reinfallen“? 😉