Nachgestellte Szene
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The Black Vault ist eine Online-Datenbank, welche Dokumente präsentiert, die offiziell von der amerikanischen Regierung freigegeben wurden. John Greenwald, der Gründer von The Black Vault, nutzt das Gesetz zur Informationsfreiheit (Freedom Of Information Act, FOIA), um an ehemals geheime Dokumente – auch zu UFO-Vorfällen – zu kommen. Mittlerweile ist er Experte im Umgang mit amerikanischen Behörden und weiß viel über die Vorgehensweise und bürokratischen Winkelzüge der einzelnen Behörden. Ein aktueller Fall zeigt, wie Behörden versuchen, historische Ereignisse ungeschehen zu machen.

Der UFO-Vorfall der JAL-1628

Am 17. November 1986 beobachtet die Besatzung einer japanischen Airline über Alaska drei UFOs. Captain Kenja Terauchi bemerkte als erster zwei unidentifizierte Lichter in einer Entfernung von ca. 600 Metern unterhalb seines Flugzeugs.

Zuerst nimmt er an, dass es sich um ein Jagdflugzeug der Amerikaner handeln könnte und denkt nicht weiter darüber nach. Aber nach ca. 8 Minuten erscheinen plötzlich, nach seinen Worten, „zwei Raumschiffe“ vor seinem Flugzeug und strahlen ein helles Licht in das Cockpit.

Terauchis SkizzeNach einigen Sekunden hören die Lichtpunkte auf, Strahlen auszusenden, und bildeen stattdessen kleine Lichtkreise – wie Dutzende kleiner Düsen, die mal heller, mal schwächer in einem matten Rot, einem schwachen Grün, Weiß, Orange und Rot leuchten. Jetzt kann Terauchi sie besser erkennen. Die beiden Flugkörper stehen in nur 200-300 Meter Entfernung und in etwas höherer Position vor der Boeing 747 und haben etwa die Größe einer DC-8. Nach weiteren fünf Minuten verändern sie ihre Anordnung, stehen jetzt nebeneinander, funkelnd und blitzend, und irgendwie „erinnern sie an eine Weihnachtsdekoration“, wie der Copilot Takanori Tamefuji meint, der das Schauspiel zusammen mit dem Bordingenieur Yoshio Tsukuba fasziniert verfolgt. Für Flugkapitän Terauchi ist klar: Das sind keine irdischen Flieger. „Ich fühlte mich auch durch ihre plötzlichen Manöver nicht bedroht“, erklärt er später, „irgendwie ging von ihnen etwas Beruhigendes aus.“

Um 17.19 Uhr funkt der Co-Pilot Tamefuji den Tower in Anchorage an:

JAL: Anchorage Center, hier Japan Air 1628, haben Sie irgendwelchen Verkehr auf den Schirm, in 11-Uhr-Position vor uns?

AC: JAL 1628, Roger, haben Sie, äh, können Sie das Flugzeug identifizieren?

JAL: Äh, wir sind uns nicht sicher, aber wir haben Verkehr in Sicht.

17.20 Uhr – AC: JAL 1628, Sie sind schwer zu verstehen, Roger, behalten Sie Blickkontakt mit dem Verkehr und, äh, können Sie die Höhe bestimmen?

JAL: Ja, etwa dieselbe Höhe.

17.21 Uhr – AC: 1628, Sie sind immer noch schwer zu verstehen, können Sie den Flugzeugtyp identifizieren, ist eine militärische oder zivile Maschine?

JAL: Wir können den Typ nicht identifizieren, aber wir können Navigationslichter und, äh, Scheinwerferlichter sehen.

AC: Roger, Sir, nennen Sie Farbe der Scheinwerferlichter.

JAL: Die Farbe ist, äh, weiß und gelb, denke ich.

17.22 Uhr – AC: Weiß und Gelb, Danke.

Skizze des Kurz vor Anchorage entfernen sich die Lichter von der Boeing 747. Sie erscheinen plötzlich nur noch wie zwei Lichter in der Ferne, jedoch vor einer riesigen Sihouette – „den Umrissen eines gigantischen Raumschiffes“, wie es Terauchi beschreibt. „Ich hatte auf einmal den sicheren Eindruck, als seine die beiden kleineren Schiffe zu ihrem Mutterschiff zurückgekehrt, das da, selbst dunkel und von der Schwärze der Nacht verborgen, am Himmel hing.“ Während die übrige Crew Schwierigkeiten hat, von dem eben weiter links positionierten Raumschiff viel mehr als die Lichter der beiden „Erkundungsschiffe“ zu erkennen, kann der Flugkapitän seine saturnförmige Grundstruktur ausmachen.

Da noch immer keine Auskunft aus Anchorage kommt, schaltet Captain Terauchi jetzt das Bordradar ein. Mit Erfolg: Auf dem Schirm erschien in 7-8 NM (13-15 km) Entfernung in 11.00 Uhr-Position das deutliche Echo eines riesigen Objektes. Doch es ist nicht rot wie das Echo eines konventionellen Flugzeuges, sondern grün wie normalerweise nur nichtmetallische Ziele. Entweder besteht das „riesige Raumschiff“ nicht aus Metall, oder es benutzt eine Radarabschirmtechnik wie der amerikanische Tarnkappenbomber Stealth. Das würde erklären, warum der Tower in Anchorage zuerst nichts Eindeutiges auf dem Radar hat, das sehr viel differenziertere EROCC-Radar jedoch „etwas“ ortet, das mit Sicherheit kein Flugzeug war. Erst jetzt kann auch Anchorage das Ziel 8 Meilen vor der JAL Maschine…etwa in 10 Uhr-Position auf dem Schirm ausmachen. Mittlerweile ist es 17.26 Uhr, und die beiden Schiffe sind für die Besatzung der JAL 1628 zu zwei hellen Punkten links von der Maschine geworden.

Minuten später ist das riesige UFO nicht mehr zu sehen, jedoch wird es weiterhin vom Bordradar des Flugzeugs und vom Bodenradar in Anchorage erfasst.  Um 17.38 Uhr bestätigt EROCC noch einmal, dass „definitiv keine militärischen Flugzeuge im fraglichen Luftraum“ seien, das „unidentifizierte Radarecho“ sich aber immer noch in der Nähe des Flugzeugs befände. Erst zehn Minuten später, als sich eine Maschine der United Airlines auf Gegenkurs nähert, ist der Spuk plötzlich beendet.

Quelle: Hesemann, Michael – Geheimsache U.F.O., Bechtermünz Verlag, S.194ff

 

Vertuschung durch die Behörden

Ex-Mitarbeiter der FAA, John CallahanJohn Callahan arbeitete zu diesem Zeitpunkt bei der amerikanischen Luftaufsichtsbehörde (Federal Aviation Agency,FAA) und war Leiter der Abteilung für Unfallaufklärung in D.C. An diesem Abend erhielt er einen Anruf aus der Alaska Region. Jemand erkundigte sich, was man der Presse erzählen solle. Als Callahan fragte: „Der Presse was erzählen?“ sagte der Anrufer: „Über das UFO“ und Callahan fragte weiter: „Welches UFO?“

Sofort forderte Callahan alle vorhandenen Daten an. Diese sollten zuerst zu ihm und seinem Team nach Atlantic City übertragen werden, wo sie analysiert werden sollten. Danach sollten die Daten nach Washington D.C. weitergeleitet werden um vom FAA Administrator Vize-Admiral Donald Engen persönlich begutachtet werden zu können. Callahan beschrieb was geschah, nachdem Admiral Engen die Daten erhalten hatte:

„Nun, ein paar Minuten später rief der Admiral an und sagte: „Ich habe morgen früh um 9:00 Uhr ein Briefing angesetzt. Bringen Sie das ganze Zeug mit. Bringen Sie alle Beteiligten mit und geben Sie ihnen Alles, was sie wollen… Es kamen (eine Gruppe von Leuten der Nationalen Sicherheit) drei Leute vom FBI, drei Leute vom CIA und drei Leute von Reagans Wissenschaftsstab. Ich weiß nicht wer die anderen Leute waren, aber sie waren alle begeistert. Als sie fertig waren mussten wir alle schwören, dass dieses Treffen nie stattgefunden hat. Das Treffen fand nie statt. Und es gibt keine Aufzeichnungen darüber.“

Callahan glaubt, dass die FAA bei einer Vertuschung der Radardaten half, welche die Zeugenaussagen der Piloten und der Passagiere des japanischen Flugzeugs hätten unterstützen können.

„Zu den Menschen, die sagen, wenn es UFOs gäbe würden sie eines Tages auf unseren Radar erscheinen und Profis würden sie erkennen können, sage ich, dass 1986 Menschen, die professionell genug waren, genau dies sahen. Die Daten wurden zum Hauptquartier der FAA geschickt. Der Administrator der FAA konnte sich die Daten anschauen. Die Leute, mit denen wir das Briefing abhielten, haben die Daten gesehen. Reagans Wissenschaftsberater, drei von ihnen waren Professoren und Ärzte, haben die Daten gesehen. Ich war ja schon besorgt über diese Sache, aber diese Leute bestätigten nur meine Überlegungen dazu. Sie waren sehr, sehr begeistert von den Daten. Sie sagten, dies sei das erste Mal, dass ein UFO jemals für mehr als 30 Minuten mit Radar beobachtet werden konnte. Und sie konnten sich alle die Daten anschauen.“

 

  

John Callahan beim Disclosure Project

 

Vernichtung der Vergangenheit

Im Jahr 2001 legte Greenwald der FAA eine FOIA-Anfrage zu diesem Vorfall vor. Im Zuge der Bearbeitung wurde Greenwald als ‚kommerzieller‘ Antragsteller eingestuft. Bei einer FOIA-Anfrage wird der Antragsteller in eine von drei ‚Gebühren-Kategorien‘ eingestuft. Die Kategorien lauten ‚kommerziell‘, ’nicht-kommerziell‘ und ‚alle anderen‘.

Was man für eine Anfrage und die Aushändigung der Dokumentenkopien bezahlen muss, hängt von der Kategorie ab, in welche man eingestuft wurde. Die Kategorie ‚kommerziell‘ ist die teuerste Kategorie. Hier wird alles in Rechnung gestellt: die Suche nach den Dokumenten, die Rezension und die Vervielfältigung der Dokumente. Die Gebühren für die Dokumentensuche liegt zwischen 45 und 85 Dollar – pro Stunde! Wenn man Ihnen also eine hohe Rechnung präsentieren will, dann ist dies kein Problem. In einem Fall erhielt Greenwald von der NSA eine Rechnung über 8.000 Dollar nur für die Suche nach bestimmten Aufzeichnungen. Als er diesen Betrag bezahlte, wurde ihm gesagt, dass er keine einzige Seite erhalten würde. 8.000 Dollar für nichts!

In einem Telefonat am 05. Juni 2001 sagte Jean Mahoney, eine FOIA-Beauftragte der FAA, zu Greenwald, wenn er seinen Antrag widerrufen würde, könne man ihm gewisse Unterlagen kostenlos zur Verfügung stellen.

Die Unterlagen kamen jedoch nie bei Greenwald an. Stattdessen erhielt er einen Brief in dem stand:

‚Am 05. Juni 2001 setzte ich mich mit Ihnen in Verbindung um über die Gebühren für die Suche und Vervielfältigung von Dokumenten im Zusammenhang mit Ihrer Anfrage vom 09. Mai 2001 bezüglich UFO-Sichtungen über Alaska zwischen 1981 und 1988 zu sprechen. Wir haben festgestellt, dass sie ein kommerzieller Antragsteller sind und für die Suche, die Überprüfung und die Vervielfältigung der Dokumente bezahlen müssen. Ich teilte Ihnen mit, dass rund 107 Seiten der Unterlagen außerhalb der FOIA-Anfrage kostenlos zur Verfügung gestellt werden könnten. Diese Dokumente enthalten keine Radaraufzeichnungen bzw. simulierte Radardaten des Linienflugzeugs JAL-1628. Es wurde vereinbart, dass Sie Ihren Antrag entweder per Fax oder Email zurückziehen würden. Nach Ihrer Widerrufserklärung würde ich Ihnen die Unterlagen zukommen lassen.

Bis heute habe ich Ihre Widerrufserklärung nicht erhalten. Als wir bis zum 12. Juli 2001 nichts von Ihnen gehört haben, haben wir Ihre Anfrage gelöscht. Darüber hinaus werden alle Dokumente im Zusammenhang mit diesen UFO-Sichtungen [sic] nach 30 Tagen ab Datum dieses Schreibens vernichtet werden.’

Aufgrund gewisser Umstände hatte Greenwald dieses Schreiben erst nach Ablauf der 30 Tagefrist gelesen.

Nachfolgende Emails und Briefe in Bezug auf die Dokumente blieben unbeantwortet. Nach einer Weile hatte er diesen Fall vergessen.

Jetzt hat Greenwald erneut eine FOIA-Anfrage zu dem JAL-1628 Fall gestellt.

Ihm wurde mitgeteilt, dass die Dokumente zerstört wurden. Die Frage ist nun: warum? Warum wurden die Dokumente vernichtet? Nur weil Greenwald den Brief der FAA zu spät beantwortet hatte? Die FAA argumentiert, dass aufgrund ihres Archivierungsplanes bestimmte Dokumente nach einer gewissen Zeit vernichtet werden können.

War es nur Zufall, dass der Brief der FAA an Greenwald genau dreißig Tage vor der planmäßigen Vernichtung der Dokumente verschickt worden war?

Greenwald meint, dass diese Spiele nahezu mit allen FOIA-Anfragen gespielt werden und der wahre Geist der offenen und transparenten Regierung wird auf fast allen Ebenen ignoriert. Als Ergebnis werden historische Aufzeichnungen vernichtet.

Interessanterweise erhielt Greenwald bei einer anderen Stelle der FAA einen Verweis auf Dokumente zu der UFO-Begegnung der JAL-1628. Auch dies sei typisch für den Umgang mit FOIA-Anfragen. „Eine Stelle sagt, dass alle Dokumente, die im Zusammenhang mit diesem Ereignis standen, vernichtet wurden. Eine andere Stelle der gleichen Behörde sagt, dass es zwei Dokumentenseiten zu diesem Vorfall gibt.“, wundert sich Greenwald.

Die zwei freigegebenen Seiten sind als ‚Aviation Safety Information Analysis and Sharing‘, oder als ASIAS-Bericht bekannt.

„Vermutlich werden auch diese Dokumente irgendwann in der Zukunft zerstört. Dann wird es keinen offiziellen Hinweis mehr darauf geben, dass dieser Vorfall jemals stattgefunden hat. Wie viele dieser Vorfälle gibt es noch, von denen die Öffentlichkeit nichts weiß? Die US-Regierung und das Militär halten Dokumente aus Jahrzehnten zurück. Viele Dokumente sind aus der Zeit vor dem zweiten Weltkrieg!“, meint Greenwald.

Wie dieser Fall zeigt, leben wir scheinbar in einer orwellschen Welt, in der versucht wird, die Vergangenheit durch Vernichtung von Dokumenten zu löschen. Was auch immer dahinter steckt – die vom neuen US-Präsidenten Barack Obama angekündigte „transparente Regierungsführung“ ist es jedenfalls nicht.

 

 

Quelle: theblackvault.com

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