Chandra Wickramasinghe

(exonews.de) Der Astrobiologe Chandra Wickramasinghe erklärte kürzlich in einem Interview, dass es wahrscheinlich nicht nur lebende Organismen auf dem Mars gäbe, sondern, dass diese Information aus politischen Gründen von der NASA zurück gehalten werde. Er verteidigte auch die Arbeit von Dr. Gil Levin an dem ursprünglichen Viking-Experiment, welches bereits 1976 positive Anzeichen für Leben auf dem Mars lieferte. Die NASA streitet die Richtigkeit der Ergebnisse Levins ab und nutzte in den darauf folgenden Jahren jede Gelegenheit, um  die Ergebnisse herunter zu spielen. NDTV.com berichtet:

Ein führender internationaler Weltraumwissenschaftler sagt, dass es jetzt klare Beweise für Leben auf dem Mars gibt, aber die amerikanischen Behörden zögern aus politischen Gründen vor einer Veröffentlichung dieser Information.

„Die Entdeckung von flüssigem Wasser auf dem Mars in Verbindung mit früheren Entdeckungen von organischen Stoffen in Meteoriten, die vom Mars kommen, und auch die Entdeckung von Methan in der Mars-Atmosphäre weisen auf die Existenz von Leben – von lebenden Organismen – auf dem Roten Planeten hin“, sagte Chandra Wickramasinghe, ein weltweit renommierter Astrobiologe.

„Ich spreche nicht von fossilen Überresten, sondern von lebenden Organismen“, betonte Wickramasinghe, der Professor für angewandte Mathematik und Astronomie an der Universität von Cardiff in Wales ist.

Wickramasinghe, ein Student und Mitarbeiter des verstorbenen britischen Astronomen Sir Fred Hoyle, sprach mit dem Diplomaten und Journalisten Walter Jayawardhana aus Sri Lanka, der das Interview dem Indo-Asian News Service (IANS) zur Verfügung stellte.

Wickramasinghe, ein international anerkannter Astrobiologe, ist auch ein führender Verfechter einer Theorie, die als ‚Panspermie‚ bekannt ist. Diese Theorie besagt, dass alle Planeten mit Samen aus dem Weltall, in Form von Mikroben auf Meteoriten oder in Schweifen von Kometen, ‚befruchtet‘ werden. Diese Theorie wird nur von einer Minderheit von Wissenschaftlern vertreten.

In seinem Interview sagte Wickramasinghe, die Entdeckung von unterirdischem Wassereis in der nördlichen Polarregion des Mars – von US-Wissenschaftlern am 31. Juli veröffentlicht (siehe Artikel bei grenzwissenschaft|aktuell.de) – kombiniert mit früheren Entdeckungen, führt ihm zum Glauben, dass es Leben auf dem Mars gibt.

„Schon 1976, als die beiden NASA-Raumsonden Viking 1 und Viking 2 auf dem Mars landeten und Experimente durchführten, wiesen die Ergebnisse stark auf die Existenz von aktiven, mikrobiellen Leben hin.

„In einem Experiment wurde eine nährstoffreiche Brühe mit einer Probe des Marsbodens in Verbindung gebracht und die Reaktion, in Form von energisch ausschwitzendem Kohlendioxid, ließ auf lebende Organismen schließen.

„Aber als die NASA-Wissenschaftler nach organischem Material, in Form von Überresten lebender Organismen in der Gegend der Landestelle, suchten brachten ihre Experimente negative oder mehrdeutige Ergebnisse hervor. Also schloss die NASA vorsichtig: ‚kein organisches Leben entdeckt‘.

„Doch 32 Jahre später behauptet mein Freund Gil Levin, der leitender Forscher bei diesem Projekt war, dass tatsächlich bereits 1976 Leben auf dem Mars entdeckt wurde. Die Experimente von 1976, welche die Überreste und Abfallprodukte von Bakterien nachweisen sollten, waren einfach nicht empfindlich genug“, sagte Wickramasinghe zu Jayawardhana.

Der Astrobiologe der Universität von Cardiff sagte, die Verzögerungen in der Bekanntgabe, dass Leben auf dem Mars existiert, hat wenig mit Wissenschaft zu tun.

„Ich denke, es könnte politische und soziologische Gründe dafür geben“, sagte er.

„Erstens: wenn das Leben bereits entdeckt wurde, dann gibt es keine Notwendigkeit mehr Unsummen von Geld aufzubringen um die Suche fortzusetzen. Zweitens gibt es ein großes wissenschaftliches Interesse Proben vom Mars zur Erde zu bringen, was dutzende von Milliarden Dollar kostet. Es gibt aber eine Lobby, die sagt, dass wenn es tatsächlich Mikroben auf dem Mars gibt, sollten diese nicht auf die Erde gebracht werden, weil es zu einer biologischen Verseuchung kommen könnte.

Wickramasinghe sagte, die Behörden könnten von eventuellen Rechtsstreitigkeiten wegen dem Schutz des Planeten abgeschreckt worden sein  – dem Leitprinzip bei der Gestaltung von interplanetaren Missionen, mit dem verhindert werden soll, dass beide Ziele, der zu erforschende Planet als auch die Erde, biologisch verunreinigt werden könnten.

Quelle: ndtv.com

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