Asteroidmining
Asteroidmining, source: wikimedia/commons, credit: NASA

Ein Ereignis von kosmischen Ausmaßen fand am 18. November statt als der US-Kongress den Space Act 2015 verabschiedete. Das Gesetzt gibt US-Firmen das Recht, Rohstoffe aus dem All zu besitzen und zu verkaufen.

Ein Kommentar von Tobias Berg

Das Gesetz, welches in parteiübergreifendendem Einvernehmen und durch die Unterschrift von Präsident Obama am 25. November rechtskräftig wurde, stellt praktisch eine Kriegserklärung an die bestehenden internationalen Regelungen bezüglich des Weltraumes dar.

Wer nicht wagt, der nicht gewinnt!

Ideologisch knüpft die Überlegung den Weltraum und seine Ausbeutung für Firmen zu öffnen an eine Wild-West-Mentalität an. Man kann sich nur Fragen, ob aus den Fehlern der ‘Besiedelung‘ des amerikanischen Westens keinerlei Lehren gezogen wurden? Vorstellungen über Freiheit, Männlichkeit, Recht des Stärkeren, Kampf um das Eigentum und ähnliche Klischees bildeten während dieser historischen Epoche das geistige Fundament sowohl auf Seiten der Politik als auch auf Seiten der Siedler. Eng verknüpft mit der Besiedelung des Wilden Westens ist jedoch auch die systematische und gewaltsame Zurückdrängung der einheimischen Bevölkerung, der Indianer, und eine entsprechende Unterwerfungs- und teilweise Ausrottungspolitik.

Öffnung für Unternehmen

Das Gesetz erlaubt dem privaten Sektor für die nächsten 8 Jahre Weltraumforschung ohne Kontrolle und Aufsicht zu betreiben. Des Weiteren sollen Unternehmen, die Weltraumflüge planen besser vor Pleiten geschützt werden. Das Ganze folgt dem Ziel Firmen dazu zu bringen, den Rohstoffabbau auf Asteroiden in ihre Investmentstrategien aufzunehmen.

Unterstützer argumentieren, dass der US-Space Act dafür sorgt, dass der private Raumflug endlich von den vielen Auflagen der Regierung befreit wird. Doch an dieser Stelle beginnt genau der Fehlschluss, denn die Erkundung des Alls ist eine universelle Aktivität und benötigt deshalb auch internationale Regularien.

Internationale Gesetzte

Die existierende internationale Gesetzeslage fußt auf dem Prinzip, dass Staaten das Recht besitzen den Weltraum und seine astronomischen Körper zu erforschen. Außerdem untersagt es die einseitige und hemmungslose kommerzielle Ausbeutung von Weltraumressourcen. Diese Prinzipien sind im Weltraumvertrag von 1967 sowie dem ergänzenden Mondvertrag von 1979 festgeschrieben. Der Weltraumvertrag wurde bis heute von 102 Staaten ratifiziert.

Das US House Committee on Science, Space and Technology bestreitet, dass das neue Gesetzte die internationalen Regelungen verletzten würde, obwohl das Recht auf Entnahme und Nutzung von Rohstoffen aus Himmelskörpern durch eben dieses neue Gesetz erlaubt wird. Im Wortlaut steht im Gesetzt: „Jedwedes von einem Asteroiden im All gewonnenes Material ist Besitz der Körperschaft, die das Material gewonnen hat, die damit alle Besitzrechte daran gewinnt, im Einklang mit US-Bundesrecht und existenten internationalen Verpflichtungen.“

Was steht auf dem Spiel?

Neben den USA gibt es eine wachsende Zahl weiterer Staaten, die in den nächsten Jahrzehnten technologisch zum Rohstoffabbau im All in der Lage sein werden. Wird der Abbau von Rohstoffen in großem Stile betrieben, birgt dies die große Gefahr, dass durch Verunreinigungen die Forschung über den Ursprung der Menschheit im All erschwert oder gar unmöglich wird. Auch die Kontaminierung mit irdischen Mikroben, die bei der Anzapfung von Himmelskörpern zwangsläufig erfolgt, würde der {module [426]}Wissenschaft die Suche nach außerirdischem Leben außerordentlich erschweren.
Außerdem besteht die reelle Gefahr, dass der Abbau von Mineralien im All die empfindliche Umgebung der Erde zerstören könnte. Konflikte um die neu gewonnen Ressourcen sind – gerade vor dem Hintergrund aktueller irdischer Entwicklungen – ebenfalls ein realistisches sowie bedrohliches Szenario. Man muss sich in Zeiten von Klimagipfeln schon fragen, wie ausgerechnet der Staat mit der zweitgrößten Umweltverschmutzungsrate der Welt auf die Idee kommt mit genau jenen Unternehmen, die für die Umweltbelastung verantwortlich sind, in den Weltraum ziehen zu wollen und somit die Plünderung auf ein neues Level zu bringen?

Keine Atomwaffen im All

In Artikel 3 des Weltraumvertrages ist zudem das Verbot der nuklearen Aufrüstung des Raumes festgeschrieben. Dieses Verbot ist gerade aus Sicht der UFO-Forschung von höchster Brisanz, da es einen starken Zusammenhang zwischen UFO-Ereignissen und Atomwaffenlagern zu geben scheint. Erste wissenschaftliche Untersuchung zu diesem Thema scheinen dies ebenfalls zu bestätigen.

Besonders interessant ist vor diesem Hintergrund auch der Bericht von Dr. Robert M. Jacobs. Jacobs war von 1963 bis 1966 auf der Vandenberg Air Force Base in Kalifornien stationiert und hier unter anderem für die filmische Dokumentation von Raketentests mittels Hochgeschwindigkeitskameras zuständig.

Nachdem ein Raketentest mit der Attrappe eines Nuklearsprengkopf durchgeführt und gefilmt worden war wurde Jacobs von seinem Vorgesetzten, Major Florenze J. Mansmann, zu einer Vorführung seines Films in Anwesenheit von drei CIA-Agenten beordert. Auf den Aufnahmen sei eindeutig ein scheibenförmiges UFO zu sehen gewesen, welches mehrmals Lichtstrahlen auf die mit fast 13.000 km/h fliegenden Atlas-Rakete abgegeben habe, so Jacobs. Der Film sei schlussendlich von den anwesenden Agenten konfisziert und Jacobs zum Stillschweigen angehalten worden.

Könnte dieses Ereignis eventuell darauf hindeuteten, dass jemand nicht möchte, dass Menschen mit Atomwaffen in den Weltraum vordringen?

Ein Bereich für die gesamte Menschheit

Letztendlich muss der Vorstoß des US-Kongresses vor dem Hintergrund des geltenden Rechts in Sachen Weltraum betrachtet werden. Obwohl auch das ‘Big Business‘ längt im All angekommen ist – 2013 Betrug der Jahresumsatz der sattelitengestützten Telekommunikationsindustrie mehr als 195 Milliarden Dollar – verbietet doch der Weltraumvertrag von 1967 eindeutig den profitgeleiteten Abbau von Rohstoffen. Zwar ist die grundsätzliche Entnahme von Proben für die Forschung erlaubt, diese muss jedoch dem Erkenntnisgewinn dienen und somit der gesamten Menschheit zugutekommen. In dem Vertrag heißt es zusammenfassend, dass der Weltraum eine: “Domäne der gesamten Menschheit sein soll … und das alle Staaten eine schädliche Kontamination des Alls vermeiden sollten“.

Auch das Mondabkommen von 1979 verbietet den kommerziellen Rohstoffabbau auf Planeten und Asteroiden. Dieses Abkommen ist geltendes internationales Recht auch wenn die USA das Abkommen nicht unterzeichnet haben.

Die Idee, dass amerikanische Firmen auf der Basis von Landesgesetzten den systematischen Abbau von Rohstoffen im Weltall anstreben ist in Anbetracht der Risiken für die Umwelt und die Forschung nur mit schierer Gier zu erklären.

Denkt man dieses Szenario konsequent weiter, so kommt einem unweigerlich der James Cameron Film Avatar ins Gedächtnis. In dem opulenten Science-Fiction-Streifen baut der Konzern ‚Resources Development Administration‘ auf dem erdähnlichen, fernen Mond Pandora im Alpha-Centauri-System den begehrten Rohstoff Unobtanium ab und gerät dabei in Konflikt mit einer humanoiden Spezies namens Na’vi, die sich gegen die Zerstörung ihrer Umwelt verteidigt.

Eindrücklich zeigt der Film, was passieren kann, wenn wir nichts aus den Fehlern der Vergangenheit lernen. Soweit sollten wir es nicht kommen lassen…

 

Quellen:

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