NARCAP
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Vor zehn Jahren veröffentlichte Richard Haines, ehemaliger Chef des Space Human Factors Office der NASA, einen bahnbrechenden aber weitgehend ignorierten Bericht mit dem Titel ‚Flugsicherheit in Amerika: Ein bisher vernachlässigter Faktor‘. Aufbauend auf 56 Fallstudien sogenannter ‚Beinahe-Zusammenstöße‘ unter Beteiligung von UFOs in den vergangenen fünfzig Jahren schließt Haines, dass Piloten zur Vermeidung von Kollisionen überreagieren könnten – mit katastrophalen Folgen.

 

Haines ist Leiter des ‚National Aviation Reporting Center on Anomalous Phenomena‘ (NARCAP). Er und sein Team, bestehend aus freiwilligen Analysten – darunter Piloten, Fluglotsen, Luftfahrt-Administratoren -, wollten den belasteten Begriff UFO nicht mehr verwenden und einigten sich auf ein neues Akronym: UAP oder Unidentified Aerial Phenomena.

Im April veröffentlichte NARCAP eine neue 154-Seiten starke Studie, welche obligatorisch an Seth Shostak (SETI), Paul Davies, Stephen Hawking und all die anderen Medienwissenschaftler, die ständig versuchen der Öffentlichkeit einzureden, es gäbe keine belastbaren Beweise für UFOs, weitergeleitet werden sollte. ‚Sphärische UAP-Aktivität: Ein kritischer Bericht‘ zeigt mit 16 internationalen technischen Berichten, wie umfangreich das Thema ist.

„Man kann all die Anekdoten erzählen, die es auf der Welt gibt, aber wenn man kein Papier präsentiert, auf dem die Leute rumkauen können, wird man nicht weit kommen.“, sagt NARCAP-Executivedirektor Ted Roe aus Hawaii. „Wir meinen, dies ist ein erstaunliches Dokument. Es ist ein erster Schritt, ein grundlegendes Dokument.“

Ein erster Schritt wohin? Schließlich gibt es UAPs nicht erst seit gestern.

„Während ein proaktiver Ansatz zu UAPs und Flugsicherheit Geld kosten und Unterstützung von verschiedenen politischen Organen benötigen würde“, schreibt Haines, „kann der andauernde Zustand der Untätigkeit und Passivität gegenüber dem Problem der UAPs verantwortet werden? Wenn Staaten wie Chile, Frankreich, Peru und Uruguay offizielle Studien zum Sicherheitsproblem der UAPs unternehmen können, warum können dies die USA, England, Deutschland oder andere Länder nicht?“

Vorsichtig und zurückhaltend nimmt ‚Project Sphere‘ dennoch einen bemerkenswerten Blick auf die am häufigsten gemeldete UFO-Erscheinung. Ob als leuchtende Bälle in der Nacht (nocturnal lights) oder metallische Kugeln bei Tageslicht, die sehr beweglichen Kugeln sind aufgrund ihrer unglaublichen Signaturen auf den Radarschirmen, ihrer umwerfenden Spontanität und ihrer manchmal negativen Auswirkungen auf die Elektrik an Bord von Flugzeugen äußerst komplex. NARCAP erforscht alle Erklärungsmöglichkeiten, einschließlich der natürlichen Phänomene wie Plasmabälle und Feuerkugeln. In Anbetracht dessen, dass sich Piloten regelmäßig einem Training im Simulator für relativ seltene Ereignisse wie z.B. die Windscherung unterziehen müssen, meint Haines, dass es unlogisch ist, wenn die FAA (Federal Aviation Administration oder Flugaufsichtsbehörde) die dokumentierten UAP-Gefahren ignoriert.

„NARCAP ist der Auffassung, dass es genug Informationen über das ‚übliche‘ Flugverhalten von UAPs gibt um ein wirksames Spezialtraining für Piloten im Flugsimulator zu entwickeln.“, schreibt Haines.

Spätestens jetzt treten normalerweise die ausgewiesenen Experten auf und sagen: „Ach seit ruhig und geht spielen“. Oder sie werden es einfach ignorieren. Wie immer. Weil sie es können.

Ted Roe meint dazu: „Wir hören ständig ‚Es gibt keinen Beweis, es gibt keine Daten, es gibt dies nicht, es gibt das nicht‘. Nun, wir sind die Experten und wir werden in dem Maße darüber schreiben, was bekannt ist. An dieser Stelle sind wir qualifizierter als Seth Shostak.“

Sollten Sie keine Zeit haben sich den umfangreichen NARCAP-Bericht durchzulesen, hier ein paar Beispiele, die auch die Detailtiefe der Studie verdeutlichen:

{mosimage}Dominique Weinstein gehört zur GEIPAN, der UFO-Abteilung der französischen Weltraumagentur CNES. Er analysierte 300 Fälle von UAPs auf der ganzen Welt, welche aus den Jahren 1947 – 2007 von militärischen und zivilen Piloten gemeldet wurden. Bei 39 dieser Vorfälle (also 14%) hatten die UAPs elektromagnetische Auswirkungen auf die Bordelektronik. Dies unterstützt Haines Behauptung, dass diese Phänomene ein Risiko für die Flugsicherheit darstellen.

 

Die Störungen im Einzelnen:

15 Flugzeuge verloren den UHF/VHF Funkverkehr. Bei 9 Flugzeugen fielen die Magnetkompasse aus (bei einem Vorfall zeigten sogar zwei Kompasse an Bord in entgegengesetzte Richtungen). 7 automatische Radiokompasse spielten verrückt. 6 Flugzeuge hatten Probleme mit den Motoren. 5 Flugzeuge hatten verschiedenste Ausfälle in der Bordbewaffnung und 3 Flugzeuge verzeichneten allgemeine elektrische Probleme. Außer in 2 Fällen waren die Ausfälle und Störungen nur so lange vorhanden, wie die UAPs in der Nähe der Flugzeuge waren.

87% der Begegnungen ereigneten sich in Reiseflughöhe. 146 dieser Vorfälle generierten Radardaten, wobei 81 sowohl durch Bord-, als auch durch Bodenradar erfasst wurden.

Weinstein identifizierte 122 Fälle, bei denen potenzielle Gefahr für die Flugsicherheit bestand. 43 Vorfälle handeln von UAPs auf direktem Kollisionskurs, 20 UAPs kreuzten die Route der Flugzeuge. 24 Piloten unternahmen Ausweichmanöver und bei 3 dieser Vorfälle aus den frühen 1950er Jahren kamen Fluggäste zu Schaden. Und bei dem geheimnisvollen Fall von Frederick Valentich verschwanden Pilot und Flugzeug sogar spurlos.

Die meiste Mühe bereiten die UAPs, die sich nicht auf dem Radar zeigen und hier speziell die ‚Sphären‘, so Ted Roe. Roe analysierte 120 Fälle im Luftraum der USA. Bei 44 dieser Fälle waren ‚Sphären‘ beteiligt. Nur 4 Sphären-Begegnungen wurden von Bodenradar aufgezeichnet, aber 15 Vorfälle wurden als ‚Beinahe-Zusammenstoß‘ deklariert. In 4 Vorfällen versuchten die Piloten durch Anschalten der Landelichter die entgegenkommenden Sphären auf sich aufmerksam zu machen.

„Angesichts der äußerst geringen Überlebensrate bei Unfällen in Reiseflughöhe und der berichteten Unsichtbarkeit von UAPs auf Radarbildschirmen kann nicht mit Sicherheit gesagt werden, dass UAPs nicht die Hauptursache für vergangene Flugkatastrophen waren“, meint Ted Roe.

Viele dieser Fälle liegen seit Jahrzehnten in den Aktenschränken, aber die NARCAP-Ermittler Carlos Guzman und Alphonso Salazar berichteten erst im Januar 2010 über ‚Beinhahe-Zusammenstöße‘ über Mexiko.

Es gibt Unmengen an Material zu Thema, aber die Leute dazu zu bringen sich das anzuschauen ist eine andere Sache.

„Wissen ist nicht gleich Wissen, es sei denn, es gibt eine soziale Sanktion dafür“, sagt Roe und fügt hinzu, dass der ehemalige NASA-Wissenschaftler Haines und er ‚Project Sphere‘ aus eigener Tasche bezahlt haben. „Es ist ein Experiment, wirklich. Wissenschaft ist ein langsamer Prozess.“

Als ob das Thema in den vergangenen vierzig Jahren nicht mehrfach richtig untersucht worden wäre. Angesichts unserer aktuellen Geschichte bedarf es wohl eines wirklich schweren Unfalls um die Aufmerksamkeit der Leute zu erregen.

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