AKW Blayais - Quelle: Pièrre-Alain d'Orange

Zum ersten Mal hat sich der Leiter eines von „Drohnenüberflügen“ betroffenen Atomkraftwerks in Frankreich zu Wort gemeldet.

 

 

von Robert Fleischer

Am 20. Januar ließ Pascal Pezzani die Katze aus dem Sack. An diesem Dienstagabend präsentierte der amtierende Leiter des Kernkraftwerks Blayais im Südwesten Frankreichs die Ergebnisse von 2014 und Pläne fürs neue Jahr. Nachdem Pezzani den anstehenden Austausch dreier Dampfturbinen angekündigt und über kleinere Sicherheitsmängel gesprochen hatte, wurde die Fragerunde eröffnet. Ein Abgeordneter erkundigte sich, ob es etwas Neues über die „Drohne“ gäbe, die den Atommeiler im Oktober 2014 überflogen hatte. Die Lokalzeitung Sud-Ouest zitiert AKW-Direktor Pezzani mit folgender Antwort:

„Bei uns haben wir keine Drohne gesehen. Wir haben ein UFO gesehen, und es gab keinerlei Auswirkung auf die Sicherheit unserer Anlagen. Unsere Position ist klar – wenn es einen Überflug der Anlage gibt, dann erstatten wir Anzeige und melden dies.“

(Quelle: www.sudouest.fr)

Dass es sich bei dem im Oktober gesichteten Objekt nicht um eine Drohne handelte, hätte der AKW-Direktor ruhig schon eher melden können. Denn AKW-Betreiber EDF hatte die Flugobjekte stets als „mit einer Drohne vergleichbare Fluggeräte“ umschrieben – eine Formulierung, die bei genauerem Hinsehen die Ahnungslosigkeit der zuständigen Stellen widerspiegelt. Denn nach wie vor ist ungeklärt, wer hinter den rätselhaften Flugkörpern steckt, und ob es sich überhaupt um Drohnen handelt.

Frankreichs „Drohnenaffäre“ – sie reißt nicht ab. Gestern wurde bekannt, dass der Elysée-Palast vergangenen Freitag von einer „Drohne“ überflogen worden war. Es habe sich um einen kleinen Flugkörper in etwa 30 Metern Höhe gehandelt, meldet iTélé.

Informationen des respektierten Nachrichtenmediums France Info zufolge sei es allein seit Anfang Januar zu etwa 30 Anzeigen gekommen, ohne dass die Ermittler in jedem einzelnen Fall bestätigen konnten, dass es sich wirklich um „Drohnen“ handelte. Es ist wohl davon auszugehen, dass längst nicht alle Überflüge bekannt werden. Der letzte bekannt gewordene „Drohnen“-Vorfall ereignete sich am 4. Januar über dem Atommeiler Nogent-sur-Seine, etwa 60 Kilometer südöstlich von Paris. Dabei hätten Wachleute gleich zwei Flugobjekte beobachtet. AKW-Betreiber EDF erstattete auch in diesem Fall Anzeige gegen Unbekannt (Quelle: France Info) Seitdem herrscht von offizieller Seite Schweigen.

Zudem gibt es Anzeichen dafür, dass die unheimlichen Überflüge sich nicht auf französisches Staatsgebiet beschränken. So sei am 20. Dezember 2014 eine Drohne über dem Atomkraftwerk Doel im Norden Belgiens gesichtet worden. Weitere Details über die Sichtung wurden bislang nicht bekannt. (Quelle: demorgen.be)

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