Jose Carlos Pereira
(exonews.de) In Ausgabe 141 des brasilianischen UFO-Magazins fordert der ehemalige Luftwaffenbrigadier Jose Carlos Pereira, die „Geheimhaltung über UFOs zu beenden“. Pereira war lange Jahre selbst beim brasilianischen Militärgeheimdienst und hatte dort Zugang zu allen streng geheimen UFO-Akten des Militärs. In Zusammenarbeit mit exonews.de veröffentlichen wir nun den zweiten Teil des Interviews mit Pereira.

(Teil I des Interview finden Sie hier)

UFO – Wie behandelt die Air Force UFO-Fälle, bei denen zivile Flugangestellte involviert sind, wie z.B. bei dem Vasp-Fall? [Am 08. Februar 1982 wurde eine Boing 727 für drei Stunden von einem UFO verfolgt.]

Pereira – Zivile Besatzungsmitglieder stehen normalerweise in Kontakt mit Kontrollgremien, die wiederum mit der Air Force in Verbindung stehen. In der Vergangenheit unterstanden alle zivile Flugzeuge dem Department of Civil Aviation (DAC). Heutzutage ist dies Aufgabe der Brazilian Agency for Civil Aviation (ANAC). Deshalb hat die Air Force fast keinen Kontakt mehr zu zivilen Piloten, es sei denn in Fragen der Flugsicherung.

UFO – Was würde passieren, wenn wir eine UFO-Sichtung hätten, in die ein TAM-Pilot involviert wäre?

Pereira – Dies würde der Air Force übertragen werden. Dies ist Teil der Aufgaben des Air Defense Command. Der Fall wird einem Fluglotsen gemeldet und die Information geht ins System.

UFO – Wie würde diese Information behandelt werden?

Pereira – Ein ziviles Flugzeug wird immer von einer Stelle kontrolliert, von einem Kontrollzentrum, und alle diese Kontrollzentren in Brasilien haben militärischen Charakter. Wenn ein Pilot meldet: „Es ist was los hier“, wird das Kontrollzentrum dies sofort an eine militärische Einrichtung dieser Gegend melden für den Fall, dass es etwas Ernstes ist. Diese wird einige Maßnahmen in Bezug auf diese Meldung hin unternehmen und das Air Defense Command (CODA), welches die nächsthöhere Stelle ist und die Einzige, die das gesamte Land kontrolliert, darüber informieren.

Nach der letzten brasilianischen Luftfahrtkrise konnte ich die Leute endlich von der Notwendigkeit überzeugen, eine Art zivile CODA einzurichten. Dies wurde schließlich in Rio de Janeiro umgesetzt. Die brasilianische CODA ist von militärischer Natur. Es muss aber eine weitere, eine zivile CODA geben, welche die gleichen Aufgaben hat, damit wir z.B. wissen warum sich ein Flugzeug verspätet hat. Es gab einige Ereignisse mit schweren Problemen und so wurde eine neue Behörde gegründet. Das Center for Air Navigation Management (CGNA), welches sich nun mit Themen der zivilen Luftfahrt beschäftigt, wie etwa Flugverspätungen, schlechte Wetterbedingungen, etc.

UFO – Am 19. Januar 2002 gaben Sie ein Interview in der Circuito Night and Day, einer TV-Show, die von dem Kongressabgeordneten Celso Russomanno moderiert wird. Während des Interviews zeigten Sie ein Buch mit Flugvorkommnissen und Sie sagten, dass in diesem Buch allein in diesem Jahr mehr als 90 Einträge über UFO-Vorkommen enthalten seien. Sie erlaubten Russomanno aber nicht in das Buch zu schauen mit dem Hinweis, dass die Informationen in dem Buch vertraulich seien. Was enthält das Buch wirklich?

Pereira – Da sind viele Dinge. Auch offizielle Berichte über „Hotel Traffic“ [so nennt das brasilianische Militär UFOs], die dort eingetragen werden. Einige dieser Berichte kommen auch von verrückten Menschen, die behaupten etwas gesehen zu haben. Aber wenn da etwas in diesem Buch steht, was nicht erklärt werden kann, kommt es in ein anderes Buch mit dem Namen „Buch der Vorkommnisse“ (LRO). Alle diese Fälle sind in diesen Büchern enthalten. Eines Tages dürfen Forscher sie sehen. Und da sind auch Meldungen von Piloten, Fluglotsen, usw. Alles was wir nicht erklären können, alles was geheim gehalten werden soll, steht in diesen Büchern.

UFO – Warum werden diese Dinge geheim gehalten? Wie kann ein Forscher solche Bücher untersuchen, wenn sie geheim gehalten werden? Wir würden sie gerne mal sehen…

Pereira – Darum denke ich ja auch, dass sie offen gelegt werden sollten. Ich bin der gleichen Meinung, Gevaerd. Ich glaube, wir haben ein neues Buch pro Jahr. Am Ende eines jeden Jahres bekommen wir das, was dort geschrieben wurde, und transferieren es in eine Datei. Heute haben wir kein einziges Buch mit solchen Fällen mehr, weil alles bereits digitalisiert wurde.

UFO – Sie müssen viele dieser Bücher gesehen haben. Was war für Sie die größte Überraschung bei diesen gemeldeten Fällen von Zivil- und Militärpiloten?

Pereira – Am eindrucksvollsten sind die Berichte von Piloten. Dies sind die konsistentesten Sichtungen, weil Piloten ein Flugzeug fliegen und das unterscheidet sich wesentlich vom Autofahren. Aber manchmal interpretieren Piloten etwas falsch und sagen: „Ich sah wirklich etwas links vom Flugzeug, aber das war nur eine Sonnenspiegelung.“ Aber manchmal sehen sie halt auch in die andere Richtung, wo es keine Sonnenreflektion geben kann und dann liegt uns etwas Seltsames vor. Sichtungen von Piloten sind konsistenter als Sichtungen, die von Laien gemeldet werden, die irgendetwas vom Boden aus am Himmel beobachtet haben.

UFO – Auch die zivile UFO-Forschung weiß nicht, wie sie mit einigen besonderen Berichten umgehen soll…

Pereira – Deswegen bat ich um die Einführung eines Fragebogens (für die Registrierung von „Hotel-Traffic“-Fällen), sodass wir ein wenig über die Person erfahren können; z.B. über ihr meteorologisches Wissen.

UFO – Haben Sie an der Entwicklung dieser Fragebögen mitgearbeitet?

Pereira – Ja. Wir haben ein altes Formular aktualisiert und zusätzliche Fragen aufgenommen. Es ist eine andere Sache, wenn Sie einen Fall mit mehr Informationen beurteilen können. Ich unterschätze nicht die ’normalen‘ Menschen, aber wir haben z.B. ein anderes Konzept für einen Bericht von einem Ingenieur. Dieser Fragebogen ist nach wie vor nützlich und gültig.

UFO – Was denken Sie wie viele dieser Fragebögen ausgefüllt wurden?

Pereira – Ich weiß es nicht, weil ich darüber keine Informationen mehr erhalten habe nachdem ich die Air Force verlassen habe. Ich denke aber, dass es ungefähr 10 pro Monat im gesamten Land (Brasilien) sind. Diese Daten werden von der Brazilian Air Defense Command (Comdabra) verwaltet.

UFO – Sind diese in den Ordnern enthalten, die seit 1954 dort aufbewahrt werden, wie uns Brigadier Azambuja während unseres Treffens am 20. Mai 2005 erzählte?

Pereira – Ja, diese sind es.

UFO – In welchem Jahr wurden die meisten „Hotel-Traffic“-Fälle gemeldet? Können Sie uns zu einem solchen, speziellen Jahr etwas sagen?

Pereira – Ich kann mich nicht erinnern, dass wir mal mehr Ereignisse verzeichneten. Aber das interessanteste Jahr war 1986. Da hatten wir am 19. Mai diesen Fall in Sao Jose dos Campos. Diese Nacht war wirklich erstaunlich.

UFO – Glauben Sie, dass Ministerin Dilma Rousseff darüber informiert wurde, dass eine zivile und militärische Jagd auf UFOs gemacht wurde? Wurde dies an sie herangetragen?

Pereira – Der Verteidigungsminister weiß darüber mit Sicherheit Bescheid, denn dies ist Teil seiner Aufgaben. Sein Telefon klingelt dann automatisch. Aber ich weiß nicht, ob er Ministerin Rousseff informieren würde. Je nachdem ist der Minister verpflichtet den Präsidenten zu unterrichten. So funktioniert es. Als ich ein Kommandant der Comdabra war, hatte ich die persönliche Nummer des Präsidenten, aber es war mir natürlich nicht erlaubt wegen einer einfachen Sache dort anzurufen.

UFO – Wie läuft die Informationskette in solchen Fällen ab?

Pereira – Falls etwas schwerwiegendes geschah musste ich den Commander of Air Operations informieren, der dann wiederum den Air Force Commander informierte. Er würde dann den Verteidigungsminister informieren, welcher dann den Präsidenten der Republik informieren würde. Aber ich hatte die Genehmigung alle diese Zwischenschritte zu ignorieren. Wenn ich z.B. meinen Kommander nicht erreichen konnte, konnte ich die nächst höhere Stelle informieren und dies galt bis hinauf zum Präsidenten.

Wenn der Präsident nicht verfügbar war, sollte ich die Verantwortung übernehmen. Das ist alles legal. Natürlich mussten wir die Situation genau beurteilen. Ich wäre nie soweit gegangen, wenn es nicht wirklich ein gravierendes Problem gegeben hätte. Als ich Kommandant der Comdabra war (von 1999 bis 2001) wurde ich über alle Fälle, die im Zusammenhang mit dem Militär und UFOs standen und von Radar bestätigt wurden, informiert. Aber auch danach hatte ich noch Zugang zu fast allen gewünschten Informationen zu diesem Thema.

UFO – Wie oft erhielten Sie Berichte über derartige Fälle in Ihrer Zeit als Kommandeur?

Pereira – Das war nur einmal pro Monat. Ein Controller sagte dann so etwas wie: „Ich folge diesem Objekt für 10 Minuten auf dem Radar“, oder „wir haben einen anderen „Hotel-Traffic“ im Amazonas-Gebiet oder Santa Catarina“. Allerdings sind falsche Echos oder falsche Ziele sehr häufig bei Radar. Ein falsches Ziel erscheint nur sehr kurz und es ist einfach zu identifizieren, weil es schnell wieder verschwindet. Eine andere Sache ist es, wenn wir eine regelmäßige Flugbahn beobachten können. Diese traten einmal im Monat auf und waren von kurzer Dauer.

UFO – Gibt es dazu irgendwelche Bestätigungen von zivilen Piloten?

Pereira – Ja. Zivile Piloten erzählen immer davon. Das Erste, was sie tun, wenn sie etwas Merkwürdiges sehen, ist den Controller zu fragen, weil sie eine große Verantwortung tragen. Zivile Piloten haben keine Angst darüber zu sprechen, weil sie nicht ihren Job verlieren wollen, nur weil sie ungewöhnliche Tatsachen nicht erwähnen.

UFO – Aber scheinbar wollen sie nicht mit der Presse sprechen. Wir hatten große Schwierigkeiten ihr Vertrauen zu gewinnen.

Pereira – Sie reden nicht mit der Presse, weil ihre Arbeitsplätze auf dem Spiel stehen, aber dies ist ein anderes Thema. Einige Fluggesellschaften haben Probleme mit ihren Flugzeugen und wollen nicht, dass dies die Presse erfährt. Das ist ein Verbrechen. Ich habe gesehen wie Flugzeuge unter großen Schwierigkeiten landen mussten, ohne dass Hilfe auf die Passagiere gewartet hätte, weil die Probleme nicht gemeldet wurden. Nur weil die Fluggesellschaften nicht wollen, dass im Fernsehen negativ über sie berichtet wird. Wenn der Pilot es dem Controller berichtet hätte, hätte er seinen Job verloren. Das ist nicht richtig.

UFO – Wir haben kürzlich einen Bericht von einem Gol Piloten erhalten, der von Fortaleza nach Belem flog und ein riesiges Objekt sah, welches die Flugroute seiner Boeing kreuzte. Er schickte uns die Bilder und sagte, dass er sehr präzise von der Cindacta unterstützt wurde. Erreichen solche Berichte auch die Comdabra?

Pereira – Ja. Eine Tatsache wie dieser Bericht eines Gol Piloten generiert einen offiziellen Bericht der sicher irgendwo bei der Comdabra aufschlägt.

UFO – Wenn so etwas passiert, wer füllt den Fragebogen aus?

Pereira – Das kann der Pilot selbst sein, oder der Controller. Der Pilot kann dies nach seiner Landung tun. Er bekommt dieses Formular bei jeder Air Force Basis oder in jedem Büro der Flugkontrolle im ganzen Land. Piloten wissen woher sie dieses Formular bekommen und wohin sie es schicken müssen. Sie können das ausgefüllte Formular auch in jeder Air Force Basis abgeben.

UFO – Was passiert mit dem ausgefüllten Formular?

Pereira – Es gibt immer eine Untersuchung. In diesem Fall z.B. sah der Pilot etwas und registrierte es. Er muss die Richtung, die Höhe und die Geschwindigkeit des Objektes angeben. Wir brauchen auch Details wie z.B. den Sonnenstand im Bezug zum Flugzeug während der Sichtung. Die Helligkeit des Objektes ist auch wichtig, ebenso die Art der Wolken zu dieser Zeit. Alle diese Informationen sind kostbar.

Dann prüft der Controller, ob ein anderes Flugzeug in der Gegend die Erscheinung erklären kann. Eine intensivere Forschung setzt ein und wenn dabei herauskommt, dass kein anderes Flugzeug in der Nähe war und dass das Wetter klar war, dann haben wir eine andere Situation. Und alle diese Dinge sind leicht zu überprüfen, weil sie im Formular abgefragt werden. Wir beseitigen alle Möglichkeiten bis wir merken, dass es keine Erklärung für diese Sache gibt.

UFO – Und was passiert dann?

Pereira – Der Bericht geht zu den Akten. Man kann nichts weiter tun. Wenn wir eine Erklärung finden, wird der Bericht gelöscht. Jemand von der Luftverteidigung informiert den Piloten, dass eine Erklärung gefunden wurde. Wenn keine Erklärung gefunden wurde, greifen andere Prozeduren. Es ist wichtig zu beachten, dass diese Bücher Fälle enthalten, die auch durch Analyse von Experten, die sich hauptsächlich mit solchen Dingen beschäftigen, nicht erklärt werden konnten.

UFO – Also können wir davon ausgehen, dass diese Fälle von der Comdabra analysiert wurden und nicht aufgeklärt werden konnten. Haben Sie eine Vorstellung davon, wie viel solcher Fälle dies pro Jahr sind?

Pereira – Ich habe in den letzten drei Jahren nicht mehr verfolgt, was dort passierte, aber wir hatten ein bis drei Fälle pro Monat. Eine wichtige Sache möchte ich aber erwähnen. Ich kann nur raten, aber ich vermute, dass ca. 90% der Sichtungen nie gemeldet werden. Weil diese Fälle nur an Flughäfen oder Air Force Basen zurückgegeben werden können und dies auch nur von Menschen getan wird, die wissen an welche Leute sie diese Berichte geben müssen. Also, ich weiß nicht wie viel Prozent der Sichtungen gemeldet werden, aber ich denke, es sind weniger als ein halbes Prozent.

UFO – Wenn nur ein halbes Prozent der Sichtungen gemeldet werden, dann müsste es über 200 Sichtungen pro Monat geben! Und wir wissen, dass nicht alle Piloten das Formular ausfüllen und weiterleiten.

Pereira – Ja. Piloten wollen nicht auffallen. Und andere zivile Piloten wissen nicht einmal, dass es ein solches Formular gibt und im ganzen Land erhältlich ist. Die Anzahl der gemeldeten Sichtungen ist also unbedeutend. Es bringt fast keine militärischen Erkenntnisse.

UFO – Gibt es irgendwelche höheren Anweisungen um die Informationen dieses halben Prozents an Sichtungen zu vertuschen?

Pereira – Nein, es gibt keinen Auftrag für eine solche Art der Geheimhaltung. Wir stufen die Fälle aber ein. Solche Dinge müssen vertraulich behandelt werden, aber es gibt keine Regeln hierzu.

UFO – Haben Sie schon einmal von der Area 51 in der Wüste Nevadas gehört?

Pereira – Ja. Diese Gegend ist real und wir haben dort einige Übungen durchgeführt. Nicht über der Area 51 selbst, aber über der Wüste von Nevada, wo sich einige militärische Einrichtungen befinden. Die USAF führt überall in dieser Gegend Übungen durch. Es gibt internationale Zusammenarbeit und Militärs aus anderen Ländern werden zu Übungen eingeladen. Wir nahmen an einem Trainingsprogramm teil und hörten von der Area 51, aber niemand durfte dort hingehen. Die brasilianische Air Force (FAB) sendete bereits zwei Teams zu Übungszwecken dorthin und ich war der Leiter bei einer dieser Übungen. Eine interessante Sache ist, dass bei Übungen die Area 51 gemieden wird, die im Zentrum von allem liegt.

UFO – Gibt es keine Fälle von „Grenzüberschreitungen“ durch Piloten?

Pereira – Doch. Das größte Problem ist ausländischen Piloten verständlich zu machen, dass Prozeduren beachtet werden müssen. Nicht einmal amerikanischen Staatsbürgern ist es erlaubt, diese Region zu überfliegen.

UFO – Im Anbetracht der Umstände, dass einige der „Hotel-Traffic“-Vofälle in Zivil- und Militärmaschinen Interferenzen verursacht haben: glauben Sie, dass es irgendwelche Risiken für unsere Flugzeuge gibt?

Pereira – Bisher hatten wir keine Berichte über Kollisionen. Zumindest wurde uns bisher nichts in dieser Richtung gemeldet.

UFO – Glauben Sie, dass so etwas geschehen könnte, ohne dass dies registriert würde?

Pereira – Ja. Die Piloten und Controller müssen über jede Gefahrensituation einen Bericht erstellen. Diesen Bericht müssen sie unterzeichnen und sich melden bevor die Situation untersucht wird. Es bedeutet nicht, dass eine solche Situation nie stattgefunden hat, es ist nur so, dass ich davon nichts mit bekam.

UFO – Glauben Sie, dass die brasilianische Regierung und das Militär den „Hotel-Traffic“ als eine Bedrohung der nationalen Sicherheit ansehen?

Pereira – Das ist schwer zu sagen, weil in der Praxis die nationale Sicherheit verschieden interpretiert wird. Eine „externe Bedrohung“ – ich setze dies in Anführungszeichen, weil ich nicht glaube, dass jeder in Außerirdischen eine Bedrohung sieht – bezieht sich ja nicht auf ein einziges Land, sondern auf eine Gruppe von Ländern. Von dem Moment an, wo Außerirdische auf der Erde eintreffen, werden die Vereinten Nationen Stellung beziehen und nicht ein Land alleine. Dies würde nicht die USA, Uruguay oder Afghanistan allein betreffen. Dies ist ein sehr komplexes Thema und ich sehe keine Gefahr für die Sicherheit.

Aber für den Fall, dass wir es mit militärischen Informationen zu tun haben, wie z.B. die Positionen und Anzahl unserer Radaranlagen, die Geschwindigkeit unserer Jets gegen die Invasoren, etc.; dies wären geheime militärische Informationen, die aber nichts mit dem Phänomen an sich zu tun haben. Und wenn man in der UFO-Forschung auf solche Informationen stößt, könnte die ganze Sache offengelegt werden. Dies ist ein Standardverfahren auf der ganzen Welt. Wenn Sie in einer Operation eine Sache blockieren, dann ist alles blockiert.

UFO – Kennen Sie das Dokument NPA-09, ein Dokument mit dem Titel „Anweisungen für die ATS/ATC in Bezug auf UFO-Sichtungen“, welches am 20. August 1990 ausgestellt wurde? Gilt es noch?

Pereira – Wenn es nicht durch ein anderes Dokument ersetzt wurde, dann gilt es immer noch. Ich bin mir nicht wirklich sicher, aber wenn es aus dem Jahr 1990 ist, dann gilt es wahrscheinlich immer noch. Aber dies ist ein vertrauliches Dokument für den Einsatz der Armee. Das NPA-09 legt fest, dass die UFO-Fälle in einem speziellen Buch gesammelt werden müssen (LRO). Die Ereignisse müssen in chronologischer Reihenfolge abgelegt werden, soweit dies möglich ist. Es handelt sich um Routineverfahren.

UFO – Das Dokument NPA-09 enthält einen Paragrafen (4.7) in dem Abschnitt „Allgemeine Anweisungen“ mit der Überschrift „Im Falle einer Informationsanfrage der Presse oder anderer Personen soll die Antwort lauten ‚wir sind nicht berechtigt dies zu kommentieren'“. Warum dürfen Fragen der Presse und der UFO-Forscher nicht beantwortet werden? Wäre es nicht transparenter wenn die Fragen von UFO-Forschern auf eine ernste Art und Weise beantwortet würden?

Pereira – Ich bin nicht dafür, aber umstrittene Fragen müssen mit Sorgfalt behandelt werden. In der Regel sind sie nicht autorisiert, aber das gilt nicht nur für militärische Fragen. Erinnern Sie sich an den U-Bahn-Unfall in Sao Paulo im vergangenen Jahr (2007)? Jeder wollte etwas darüber wissen aber die Antwort war immer ‚wir sind nicht berechtigt dies zu kommentieren‘. Dies ist um Streitigkeiten unter den verschiedenen Presseagenturen zu vermeiden. Versuchen Sie mal mit der Folha de Sao Paulo zu sprechen, aber nicht mit der O Globo, oder umgekehrt. Sie werden ein Feind für einen von beiden. Die Armee und die Regierung versucht in der Regel sich aus diesem Pressekrieg heraus zu halten.

UFO – Was wäre der beste Weg um die Informationen zu erhalten, die das Dokument NPA-09 geheim halten will?

Pereira – Die beste Art und Weise für diesen, aber auch für andere Fälle, ist die Forderung nach einer Pressekonferenz. Denn jede Agentur, die Informationen erhalten will, kann ihre Journalisten hinschicken und Fragen stellen. Ein weiterer Weg für eine große Anfrage nach Informationen ist die Ausstellung einer Pressemitteilung. Dies ist die Standardempfehlung.

UFO – Die Wissenschaftler werfen der UFO-Forschung einen Mangel an Beweisen vor. Nehmen wir einmal an, dass wir in Kürze nachweisen können, dass sich Wesen von anderen Planeten auf der Erde befinden. Würden Sie Auswirkungen in allen sozialen Bereichen des Lebens, wie z.B. in der Wissenschaft, in der Religion, in der Wirtschaft und auf der kulturellen Ebene, erwarten?

Pereira – Daran habe ich keinen Zweifel. In einem solchen Fall müssten viele Dinge nochmals überdacht werden.

UFO – Wissen Sie, ob Brasilien, in Sachen UFOs, schon mit anderen Ländern zusammengearbeitet hat?

Pereira – Nicht mehr, aber in der Vergangenheit haben wir mit den USA zusammengearbeitet. Aber jetzt nicht mehr.

UFO – Während der „Operation Untertasse“ haben einige Leute gesagt, dass die Operation auf anraten der USA beendet wurde, weil die USA Informationen über die Ergebnisse dieser Operation erhalten hatten. Ist das wahr?

Pereira – Es ist durchaus möglich, dass dies wahr ist. Die USA mischten sich in dieser Zeit in alle Themen ein. Auch dazu wollten Sie uns etwas vorschreiben.

UFO – Haben die Amerikaner jemals empfohlen, welche Maßnahmen die Brasilianer ergreifen sollen, wenn sie UFOs per Radar orten oder mit Jets verfolgen?

Pereira – Nein, niemals. Aber es gibt tatsächlich einen spontanen Austausch von Informationen mit anderen Ländern. Es gibt eine Organisation mit der Bezeichnung „System für Kooperation der amerikanischen Luftstreitkräfte (Sicofaa)“. Sie treffen sich einmal im Jahr in einem Land der Mitgliedsstaaten und diskutieren Fragen im Bezug auf den Kampf gegen den Drogenhandel. Bei der Sicofaa, die über ein ordentliches Kommunikationssystem verfügt, werden die Themen von Kommandanten behandelt. Ein Kommandeur der brasilianischen Luftwaffe kann z.B. seinen Konterpart in den USA, oder den Konterpart eines jeden anderen Mitgliedsstaates, direkt erreichen. Bei der Sicofaa gibt es die absolute Freiheit jedes Thema offen zu besprechen [die Webseite der brasilianischen Luftwaffe informiert, dass die Sicofaa 1961 zur Förderung und Stärkung der gegenseitigen Freundschaft und gegenseitigen Unterstützung der Mitgliedsstaaten gegründet wurde].

UFO – Jedes Thema? Auch „fliegende Untertassen“?

Pereira – Ja. Ich glaube heute können dort auch „fliegende Untertassen“ erörtert werden und dies nicht nur von Kommandeuren. Diese Einrichtungen hat viele Kommissionen wie z.B. Flugsicherheit, Logistik, was auch immer. Das ist eine fabelhafte Initiative, die nicht durch diplomatische Themen betroffen ist. Zum Beispiel hatte der jüngste Streit zwischen Kolumbien, Ecuador und Venezuela keinen Einfluss auf dieses System [Kolumbien hatte angeblich ein Farc-Camp in Ecuador angegriffen, welches angeblich von Ecuador und Venezuela unterstützt wurde]. Präsidenten und Politiker verfluchten sich gegenseitig in diesen Ländern, aber im militärischen Sicofaa haben sie sehr professionell und angemessen auf dieses Thema reagiert. Das ist der Zweck dieser Einrichtung, die, meines Erachtens, eine Art Sicherheit gegen den Krieg darstellt. Jeder denkt, das Militär will in den Krieg ziehen, aber das Gegenteil ist der Fall. Das Militär hasst den Krieg, denn sie wären die Ersten die sterben. Also, während sich die Präsidenten gegenseitig beschuldigten, arbeitete das Militär durch die Sicofaa am Frieden.

UFO – In dieser Nacht am 19. Mai 1986, die sogenannte „offizielle UFO-Nacht in Brasilien“, prüfte das Militär diese Fakten ernsthaft?

Pereira – Sicher. Es gab eine Reihe von UFO-Sichtungen und das ganze Abwehrsystem wurde in Alarmbereitschaft versetzt. Oberst Ozires Silva flog eine Xingu in der Nähe von Pocos de Caldas in Richtung Sao Jose dos Campos, als die Radars 21 UFOs über vielen verschiedenen Punkten von Sao Paulo bis nach Rio de Janeiro zeigten, einschließlich über Teilen von Goias und Minas Gerais.

UFO – Zu dieser Angelegenheit sprach der Minister für Luftfahrt, Brigadier Octavio Moreira Lima, im TV darüber. Er autorisierte auch Piloten und Controller ohne Einschränkungen über dieses Thema zu sprechen.

Pereira – Ja, sie gaben eine Pressekonferenz. Aber der Minister machte einen Fehler, als er einen offiziellen Bericht innerhalb der nächsten 30 Tage dazu versprach. Dies wurde nie gemacht.

UFO – Nicht freigegeben, aber ein Bericht war schon in Vorbereitung. Die Entscheidung diesen Bericht zu veröffentlichen wurde jedoch geändert. Aber einige darin enthaltene Informationen waren doch durchgesickert, wie z.B. die Anzahl von 21 UFOs mit jeweils 100 Metern Durchmesser.

Pereira – Das ist richtig. Der Bericht sollte gemacht werden, weil Jets aufgestiegen waren. Jedes Mal, wenn Flugzeuge aufgrund einer ungewöhnlichen Situation aufsteigen, muss die Luftwaffe einen Bericht erstellen, und dies ist hier gemacht worden. Ich habe nie davon gehört, aber es ist sicher gemacht worden und aus irgendeinem Grund hat der Minister seine Meinung über die Veröffentlichung geändert.

UFO – Wir hörten davon durch einen Piloten des Präsidenten der Republik, der es sah und uns einige Details erzählte. Gab es irgendwelche Gerüchte über den Bericht beim Militär?

Pereira – Kommen wir zum ersten Punkt zurück. Ist es geschehen? Ja. Haben Piloten es gesehen? Ja. Wurde es von Radar erfasst? Ja. Hat Ozires es gesehen? Ja. Haben zivile Piloten es gesehen? Ja. Stimmen die Zeitpunkte der Sichtungen überein? Ja. All dies wurde technisch analysiert. Also, ist es wirklich passiert? Ja, es ist wirklich passiert. Eines der wichtigsten Fakten ist, dass dies alles von Flugzeugradar erfasst wurde. Und die Hauptbestätigung liegt vor, wenn die Radars der Flugzeuge und die Radars am Boden die Objekte gleichzeitig erfassen konnten. Radars in Flugzeugen arbeiten innerhalb eines schmalen Bandes der Mikrowellen, während Radars am Boden in einem viel breiteren Band arbeiten. Also gibt es keine Gefahr von Verwechslungen oder Fehlern. Dann kommen wir zu der Frage: „Was waren das für Objekte?“. Niemand weiß es. Wenn es keine ausländischen, angreifenden Jets waren…

UFO – Also waren es unidentifizierte Flugobjekte, fliegende Untertassen?

Pereira – Ja, unidentifizierte Flugobjekte.

UFO – Einige UFO-Forscher meinten, dies sei eine Invasion aufgrund der Anzahl und der Größe der Objekte. Was war es für das Militär? Hat es nicht Angst und Alarmbereitschaft erzeugt?

Pereira – Nein, nein. Vielleicht denkt das Militär auf eine andere Weise. Was sagten sie damals? Sie bestätigten die Fakten, aber was war die Antwort der Luftverteidigung? Jets stiegen auf und erreichten die Objekte in weniger als zwei Minuten. Waren sie mit Raketen bewaffnet? Ja, das waren sie.

UFO – Waren sie aus einem bestimmten Grund bewaffnet, oder ist dies eine Standard-Prozedur?

Pereira – Das ist normal. Sie sind immer bewaffnet, aber in Friedenszeiten sind es nur zwei Raketen; kleine Dinger. Die Piloten hatten eine gute Ausbildung und die Radargeräte wurden mit voller Kapazität eingesetzt, was normalerweise nicht getan wird. Radars arbeiten nie mit voller Kapazität um Energie zu sparen und die Technik zu schonen. Normalerweise arbeiten sie mit 70% – 80% ihrer Kapazität. Doch nachdem die Jets gestartet waren wurde die Kapazität erhöht um ein breiteres Spektrum abdecken zu können.

Alle militärischen Vorschriften wurden beachtet. Wir taten unseren Job, denn dies ist die militärische Denkweise. Die Kommunikation wurde nie unterbrochen, die Jets landeten sicher und die Piloten kamen unversehrt zurück. Mission erfüllt! Wenn ein General einen Krieg verliert fragt er sich selbst: „Was habe ich falsch gemacht?“. Er würde nie sagen, dass der Feind intelligenter war, aber er war stärker, das ist alles. Ich erinnere mich an diesen Fall und dass unsere Sorge war, dass wir unseren Job richtig machten. Andernfalls hätten wir uns fragen müssen: „Was haben wir falsch gemacht?“.

UFO – Und warum wurde der Bericht nie veröffentlicht?

Pereira – Wahrscheinlich aus politischen Gründen oder Ängsten vor Panik. In dieser Zeit herrschte die Vorstellung, dass die Bevölkerung in Panik geraten würde, wenn sie es wüsste.

UFO – Und gab es kein weiteres Interesse bei den Militärs und in der Regierung über diese Invasion?

Pereira – Nein. Ich kann Ihnen versichern, dass wir nie dieses Gefühl hatten. Wir hatten nur das Gefühl, dass wir getan hatten, was wir tun konnten. Wir hatten auch das Gefühl, dass wir richtig gehandelt hatten. Wenn diese Objekte aus einem feindlichen Land gewesen wären, wären sie in dieser Nacht zerquetsch worden. Es ist sehr wichtig den ersten feindlichen Versuch zu kontern, damit man genug Zeit hat einen zweiten Angriff vorzubereiten, aber dies war nicht der Fall. Das Land wurde in keiner Weise bedroht.

UFO – In den letzten drei Jahrzehnten haben viele Länder zugegeben, dass UFOs real sind und wahrscheinlich von außerirdischem Leben stammen. Das erste Land war Frankreich im Jahre 1976, welches vor kurzem 100.000 Dokumente im Internet veröffentlicht hat. Dann war es 1979 Uruguay und 1997 Chile. Kürzlich taten Peru und Ecuador das Selbe. Was halten Sie davon?

Pereira – Ich denke, dies ist eine pragmatische Maßnahme für den Umgang mit realen Fakten. Keines dieser Länder, die Sie erwähnt haben, ist unverantwortlich. Es sind alles seriöse Nationen und stehen auf unterschiedlichen Stufen der Entwicklung. Und wenn seriöse Länder etwas zugeben, muss es in Betracht gezogen werden. Als souveräne Staaten waren sie nicht gezwungen dies zu tun und die internationale Gemeinschaft muss dies erkennen.

UFO – Belgien, Spanien, China, Russland -noch zu kommunistischen Zeiten- und Mexico im Jahre 2005 tun das Selbe. Die Meisten von ihnen nahmen diese Position ein, nachdem es zu signifikanten Sichtung innerhalb ihrer Landesgrenzen kam. In Chile gab es Vorkommnisse in der Atacama-Wüste, Punta Arenas und Santiago. Peru hatte vor ein paar Jahren eine UFO-Welle die auch Lima betraf. Uruguay hatte mehrere Fälle, sogar in Montevideo. Glauben Sie nicht, dass die offizielle, brasilianische UFO-Nacht im Jahre 1986 eine ähnliche Haltung auslösen sollte?

Pereira – Dies führt uns zu den anfänglichen Fragen zurück. Wenn wir etwas nicht erklären können, wird es abgelegt. Es sieht so aus, als ob sie in diesen Ländern auch keine Erklärung gefunden haben, aber ihre Entscheidung war anders. Sie beschlossen die Existenz von Etwas zu zu geben, was sie nicht erklären konnten. Das ist es, was sie taten. Anstatt die Fakten zu archivieren, räumten sie deren Existenz ein. Die Frage ist nun, was waren diese Dinge…

UFO – Brasiliens nächster Nachbar, der die Existenz von UFOs zugibt, ist Uruguay (seit 1979). Sie haben innerhalb der Luftwaffe einen Ausschuss für UFO-Berichte und UFO-Untersuchungen eingerichtet (Cridovni). Hat Brasilien jemals Informationen über UFOs mit diesem Land getauscht?

Pereira – Nicht dass ich wüsste. Es fand nur ein Austausch mit den USA während des Kalten Krieges statt, weil sie sich in allen Bereichen stark machen wollten.

UFO – Aber wenn dieser Austausch nur während des Kalten Krieges stattgefunden hat, wie konnte dann das US-Militär und sogar amerikanische Ärzte während des Vorfalles in Varghina im Jahre 1996 anwesend sein? Wir wissen, dass sie dort waren und an zahlreichen Manövern teilnahmen, die darin resultierten, dass sie Wrackteile des UFOs und dessen Crew in die USA überführten. Dies geschah 16 Jahre nach dem Kalten Krieg.

Pereira – Schauen Sie, wenn ich vom Kalten Krieg spreche, dann meine ich offizielle Kontakte von Regierung zu Regierung auf einer höheren Ebene. Aber in bestimmten Themen liegen die Dinge anders. Amerikaner arbeiten in anderen Ländern, wenn dort etwas ist, was sie wissen wollen. Und alle Länder machen es so. Dies kann in einem gewissen diplomatischen Rahmen geschehen.

UFO – Wenige Wochen nach dem Varginha-Vorfall kam es zu einem seltsamen Zufall: NASA-Direktor Daniel Goldin kam nach Brasilien. Die brasilianische und die amerikanische Raumfahrtbehörde unterzeichneten ein Abkommen über die Zusammenarbeit im Weltraum. UFO-Forscher sagen, dass dies nur ein Vorwand war um die US-Beteiligung in dieser Geschichte zu decken…

Pereira – Dies bezeichneten wir als „Operation Regenschirm“, weil wir danach vor jeder Art von schlechtem Wetter geschützt waren.

UFO – Da haben Sie Recht, aber wir hatten Glück, dass brasilianische UFO-Forscher wertvolle Informationen über diesen Fall sammeln konnten, bevor das Militär mit den Geheimhaltungs-Operationen anfing. Glücklicherweise lebte Ubirajara Franco Rodrigues, einer der größten UFO-Forscher des Landes, ganz in der Nähe des Ortes, wo die Außerirdischen gesehen und gefangen genommen wurden. Er war schnell genug um mit den Untersuchungen zu beginnen und rief sofort weitere UFO-Forscher an, dass sie in die Stadt kommen sollten. Haben Sie diesen Fall verfolgt?

Pereira – Über diese Geschichte weiß ich sehr wenig. Alles was ich darüber weiß habe ich aus der normalen Presse. Diese ist aber nicht sehr zuverlässig, weil sie etwas zensiert ist. Das UFO-Magazin unterliegt keinen Zensuren, aber Zeitungen wie O Globo, A Folha de Sao Paulo und O Estado de Minas schon. Viele Dinge (über Varginha) werden nach wie vor ignoriert auch weil die Presse keinen Zugang zu den Informationen hat. Und da ist noch eine weitere Sache: Der Redakteur einer Zeitung analysiert, welche Nachrichten sich gut verkaufen und welche nicht, dann entscheiden sie, was veröffentlicht wird.

UFO – Das stimmt. Nichts wurde in dieser Zeit in der US-Presse über den Varginha-Fall berichtet.

Pereira – Wie gesagt, die USA mischen sich in alles ein. Es scheint, als wollten sie einen Weltkrieg oder einen Krieg um Ideologien führen. Es gibt immer einen US-Botschafter, der Stellungnahmen zu den Ländern schreibt, in denen er dient. Sie äußerten sich in Stellungnahmen über das jüngste Einwanderungsthema zwischen Brasilien und Spanien. Was haben sie damit zu tun? Nichts. Und doch wollen sie sich einmischen. Aber sie haben recht und wir liegen falsch. Wir sollten uns mal in alles einmischen!

UFO – Brigadier, glauben Sie, Brasilien könnte die Selbe Einstellung bekommen, wie jene Länder, welche die Existenz von UFOs und die Notwendigkeit diese zu untersuchen eingestehen? Glauben Sie, wir haben günstige Bedingungen zur Offenlegung von geheimen Dokumenten?

Pereira – Meiner Meinung nach haben wir jetzt die günstigsten Bedingungen um diese Akten freizugeben! Ich glaube, die Bevölkerung ist begierig nach Transparenz auch in UFO-Themen. Brasilien erlebt eine ungewöhnliche Zeit mit dieser ganzen föderalen Polizei. Alles ist nun ganz klar. Wir haben die persönlichen Ausgaben unserer Minister der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Man kann über das Internet sehen, was auch immer sie mit ihren offiziellen Karten ausgeben.

UFO – Und trotzdem werden UFO-Akten für die brasilianischen Bürger unzugänglich aufbewahrt…

Pereira – Ja. Und können wir einem solchem Land trauen?! Es gibt mehr Geheimnisse in den persönlichen Angelegenheiten unserer Minister als in UFO-Fragen, und Erstere wurden nun veröffentlicht. Die privaten Ausgaben der Minister schockierten das ganze Land während die UFO-Forschung keinen Schaden anrichten kann, sondern nur ein ernsthaftes, wissenschaftliches Interesse weckt. Ich meine, es muss transparent gemacht werden. Es gibt hier keinen Grund Dinge zu verstecken. Aber es ist noch ein langer Weg bis die Existenz von UFOs offiziell akzeptiert wird, wie es schon in Frankreich getan wird. Und der erste Schritt dorthin ist die Transparenz. Leute werden niemals Akten glauben, die noch geheim gehalten werden.

UFO – Also glauben Sie, wenn sie öffentlich gemacht werden…

Pereira – Dies wäre der erste Schritt für uns um dies voran zu bringen. Ich glaube nicht, dass die Leute panisch reagieren, wenn die Akten geöffnet werden. Diese Panik würde nie passieren. Wenn es ein Land gibt, das nicht in Panik verfällt, dann ist es Brasilien. Vielleicht werden wir Samba tanzen, wenn es soweit ist (lacht).

UFO – Wenn die Regierung oder das Militär Sie fragen würde, würden Sie eine Offenlegung beführworten?

Pereira – Absolut! Ich bin für die Freigabe aller Akten, wenn die vier Sicherheitsthemen davon nicht betroffen sind. Das habe ich bereits gesagt. Erstens müssen wir die Privatsphäre der Menschen, die in den Dokumenten erwähnt werden, schützen. Zweitens können wir keine Informationen preisgeben, die eine Panik oder einen Schaden in der Bevölkerung anrichten würden. Drittens ist es von entscheidender Bedeutung, dass Geheimnisse, die diplomatische, militärische, strategische und wirtschaftliche Probleme auslösen könnten, geschützt werden. Und viertens müssen wir die militärischen, wirtschaftlichen und strategischen Geheimnisse des Landes schützen, die das Land in eine schwächere Position gegenüber Wettbewerbern oder eine Abwertung unserer Währung bewirken könnten. Wenn keines dieser Hindernisse vorliegt, dann sollten wir alles offenlegen. Ich glaube nicht, dass die UFO-Themen eines dieser Hindernisse betrifft. Das heißt, wir haben keinen Grund es geheim zu halten.

UFO – Glauben Sie nicht, dass im Falle einer Offenlegung durch das brasilianische Militär einige internationale Mächte, insbesondere die USA, vielleicht dagegen sein könnten?

Pereira – Nein, absolut nicht. Das glaube ich nicht.

UFO – Oder vielleicht hat dies keine Priorität innerhalb der brasilianischen Regierung, sodass sie lieber nichts in dieser Richtung unternehmen wollen?

Pereira – Vielleicht aus kulturellen Gründen. „Warum sollten wir uns damit beschäftigen?“, denkt die Regierung vielleicht. Es gibt in Brasilien auch traditionelle, bürokratische Probleme. Bürokraten wollen nichts ändern. „Lohnt sich eine Änderung?“, könnten sie fragen. „Nein? Also vergessen wir das.“ Dies beeinträchtigt die Entwicklung unserer Nation. Wenn die UFO-Akten in Vergessenheit geraten, dann können auch andere Dinge vergessen und nicht öffentlich gemacht werden.

UFO – Sie kennen die Kampagne für Informationsfreiheit, die zu einer ersten offiziellen Sitzung mit der Luftwaffe und Forschern des brasilianischen Ufologen Ausschusses (CBU) führten. Wir wurden nach Cindacta und Comdabra eingeladen und trafen viele Beamte. Unter anderem Major Antonio Lorenzo, Sprecher dieser Einrichtung, und Brigadier Telles Ribeiro und Atheneu Azamuja. Sie alle versicherten uns, dass die Kommandeure der Luftwaffe den Auftrag hatten uns alles zu zeigen. Allerdings wurden uns nicht alle Türen geöffnet und es wurden uns nur ein paar Akten gezeigt. Es machte den Eindruck, als wolle die Luftwaffe uns nur beschwichtigen. Ist dieser Eindruck richtig?

Pereira – Zuerst möchte ich sagen, dass Lorenzo gute Öffentlichkeitsarbeit leistet. Nun, ich weiß nicht, ob Ihr Eindruck richtig ist. Aber ich versichere Ihnen, dass ich die Position der vollständigen Öffnung aller Akten einnehme ohne dass die Akten nochmals geprüft werden müssen, denn es gibt dort nichts mehr zu prüfen. Aber wie man die Unterlagen interpretiert und wie man dann eine unabhängige Untersuchung beginnt ist eine andere Sache. Wie auch immer, ich denke, dass nach der Öffnung der Akten, das UFO-Thema nicht mehr nur die UFO-Forschung betrifft. Es betrifft die ganze Nation und nicht mehr nur die UFO-Forscher. Wer interessiert sich am meisten dafür? Astrophysiker, Astronomen, Geologen, Piloten, Meteorologen, usw.

UFO – Wie stellen Sie sich die Freigabe vor? Ich glaube nicht, dass das Militär nach den UFO-Forschern ruft und alle Materialien übergibt…

Pereira – Ich denke, sie würden alles im National-Archiv zur Verfügung stellen. Das ist der beste Weg um dies zu tun (Das National-Archiv wurde 1838 gegründet und ist die zentrale Stelle zur Verwaltung von Dokumenten des brasilianischen Archivs, ein integraler Bestandteil des Ministeriums für bürgerliche Angelegenheiten).

UFO – Während unseres Besuches bei der Comdabra übergaben wir drei Briefe an Brigadier Telles Ribeiro. Einer war adressiert an den Luftwaffe-Kommandeur, einer anderer an den Verteidigungsminister und einer an den Präsidenten da Silva. Wir schlugen die Freigabe der UFO-Akten und die Gründung eines Ausschusses, bestehend aus UFO-Forschern, Militärs und Wissenschaftlern, vor. Sollte sich ein solcher Ausschuss etablieren, würden Sie eine Aufforderung zur Teilnahme akzeptieren?

Pereira – Wenn es sich um ein ziviles Komitee handeln würde, würde ich als normaler Bürger teilnehmen; ich wäre ein Kollaborateur. Ich betone, es muss ein ziviles Komitee sein, alles andere wäre Verschwendung. Leider war zu der Zeit, als Sie die Comdabra besuchten, kein guter Moment um die Gründung eines solchen Ausschusses vorzuschlagen. Der historische Moment erlaubte dies nicht. Jetzt leben wir in einer anderen Zeit. Ich würde nicht sagen, dass es eine außergewöhnlich Zeit ist, aber es ist wirklich viel besser als vorher. Heutzutage sind Worte wie „Transparenz“ und „Freigabe“ wegen der jüngsten Skandale in Mode. Damals war dies nicht so.

UFO – Kennen Sie noch einen anderen, hochrangigen Offiziellen, der die gleiche Meinung wie Sie vertritt und unsere Kampagne unterstützen würde?

Pereira – Nun, jeder hat Angst zu sprechen. Militärs im Dienst machen sich darüber ihre Gedanken, aber sie werden nie sprechen. Die Rentner sprechen allerdings. Ich werde mit einigen Kollegen reden um zu sehen, wie sie darüber denken. [Er nannte zwei Beamte der Luftverteidigung, einer im Dienst, der andere im Ruhestand, aber ihre Namen werden solange nicht preisgegeben, bis Pereira sie kontaktiert hat. Einer von ihnen hatte angeblich sehr signifikante Erfahrungen mit UFOs gemacht].

UFO – Als wir uns das erste Mal bei der Comdabra trafen, am 20. Mai 2005, gaben wir Ihnen einige unserer Magazine und Sie sagte, Sie wären schon ein Leser. Sind Sie immer noch ein Leser unseres Magazins?

Pereira – Ja. Ich kaufe das Magazin an Zeitungsständen am Flughafen oder am Busbahnhof in Brasilien. Ich habe mir seit einiger Zeit keine Ausgabe mehr gekauft, aber ich bin immer noch ein Leser. Manchmal ist es nicht leicht eine Ausgabe am Kiosk zu finden. Scheinbar verkauft es sich gut.

UFO – Wir haben zwei Einladungen für Sie. Zuerst möchten wir Sie zum 36. brasilianischen Kongress der wissenschaftlichen UFO-Forschung einladen, welcher vom 22. – 25. Mai 2008 in Curitiba stattfindet.

Pereira – Natürlich. Ich danke Ihnen für die Einladung. Ich tue mein Bestes um dort zu sein.

UFO – Zweitens, würden Sie die Einladung zur Teilnahme an einer internationalen Einrichtung von zivilen und militärischen Persönlichkeiten aus verschiedenen Ländern, die sich gelegentlich in Washington treffen um die Regierungen zur Freigabe ihrer UFO-Akten zu bringen, annehmen?

Pereira – Nun, da bin ich mir jetzt noch nicht sicher. Aber ich kann Ihnen versichern, dass ich in Curitiba sein werde.

UFO – Zum Schluss: werden Sie das UFO-Magazin weiterhin lesen?

Pereira – Natürlich. Das brasilianische UFO-Magazin ist die Referenz für UFO-Forschung in Brasilien.

Sie können Brigadier Jose Carlos Pereira unter folgender email-Adresse erreichen. Sie können Ihre Fragen an diese Adresse senden, wir werden sie dann weiterleiten: revista@ufo.com.br.

Quellen: alienseekernews.com / ufo.com.br

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