Die seit Monaten anhaltende UFO-Sichtungswelle über Frankreichs Atomanlagen hat eine dramatische Wendung genommen.
Von Robert Fleischer
Der Militärstützpunkt Île-Longue auf der bretonischen Halbinsel Crozon ist einer der wichtigsten Stützpfeiler der französischen Verteidigung. Er beherbergt 380 Atombomben, bestimmt für den Einsatz an Bord der vier „Triomphant“-Atom-U-Boote der französischen Marine, die ebenfalls dort stationiert sind. Alle Bomben zusammen bergen die 4000fache Detonationskraft der Hiroshima-Bombe. Der U-Boot-Stützpunkt Île-Longue ist von einer riesigen Flugverbotszone umgeben. Kurz gesagt: An diesem ultrasensiblen Ort fliegt man nicht einfach mit einer Hobbydrohne herum. Und wenn doch, dann höchstens einmal – bevor man im Knast landet.
Doch das scheinbar Undenkbare ist geschehen.
Unidentifizierte „Drohnen“ drangen in der Nacht vom 26. auf den 27. Januar sowie am Morgen des 27. Januar gegen 8 Uhr in die Flugverbotszone über dem Militärstützpunkt ein, so der Pressesprecher der zuständigen Präfektur, Korvettenkapitän Lionel Delort. Die Objekte wurden von „Sicherheitseinrichtungen“ erfasst und von Sicherheitspersonal beobachtet. Sie seien just zu dem Zeitpunkt aufgetaucht, als eines der Atom-U-Boote ein Manöver ausführen sollte.
{module [426]}Den Recherchen der Lokalzeitung Le Télégramme zufolge habe dies zu einem „eindrucksvollen Militäraufgebot“ geführt: Suchhubschrauber durchforsteten im Niedrigflug die gesamte Halbinsel, Dutzende Marineinfanteristen wurden mobilisiert, durchkämmten die Umgebung und führten Fahrzeugkontrollen durch. Mehrere Stunden dauerte die Jagd auf die Drohnenpiloten an. „Ich wohne seit 40 Jahren hier, aber so einen Großeinsatz habe ich noch nie erlebt“, zitiert die Lokalzeitung einen Anwohner der Halbinsel und ehemaligen Marinesoldaten.
Die Präfektur bestätigte, dass die Objekte mehrfach in der Nähe des Militärstützpunktes Île-Longue erfasst wurden. Diese Vorfälle hätten die „Aktivitäten und operativen Aufgaben der ozeanischen Atomstreitkräfte“ in keiner Weise gefährdet. Bei der zuständigen Präfektur sei ein Ermittlungsverfahren eingeleitet worden, erklärte Pressesprecher Delort. Kurz gesagt: Der wohl größte Militäreinsatz in der Geschichte des Atomwaffenstützpunktes Île-Longue führte zu keinerlei Ergebnis. Von den „Drohnen“ und ihren vermeintlichen Piloten fehlt jede Spur.
Viele Fragen bleiben offen
Auch im jüngsten Fall ungebetener Besucher im gesperrten Luftraum über Frankreichs Atomanlagen stellt sich die Frage, was genau dort herumflog. Zum Erscheinungsbild der Flugobjekte schweigt sich die Marine aus, bezeichnet sie jedoch als „Drohnen“. Experten gehen jedoch davon aus, dass der Flugradius dieser „Drohnen“ größer gewesen sein muss als fünf Kilometer, um überhaupt in die Nähe des Atomwaffenstützpunktes zu gelangen. Ein vom Gesetz vorgeschriebener Sichtkontakt zur Flugdrohne scheidet demnach mit hoher Wahrscheinlichkeit aus, ebenso wie der Einsatz von handelsüblichen „Hobbykoptern“.
Auch über das Motiv der vermeintlichen Drohnenpiloten herrscht Unklarheit. Sollte es sich um eine Spionageaktion gehandelt haben, ist diese – angesichts des riesigen Militäreinsatzes – katastrophal fehlgeschlagen. Abgesehen davon stellt sich die Frage, ob die französische Marine sich zu einem stundenlangen Großaufgebot von Suchmannschaften genötigt gesehen hätte, wenn es tatsächlich „Drohnen“ gewesen wären – zumal von diesen angeblich keine Gefahr ausging.
Was die seit Oktober 2014 anhaltenden Überflüge französischer Atommeiler angeht, hatte deren Betreiber EDF die Objekte stets vage als „mit einer Drohne vergleichbare Fluggeräte“ umschrieben. Deutlichere Worte fand kürzlich der Direktor des Kernkraftswerks Blayais im Südwesten Frankreichs, Pascal Pezzani: „Bei uns haben wir keine Drohne gesehen. Wir haben ein UFO gesehen.“
{module [426]}Nicht „Drohnen“ – sondern UFOs
Schon ganz zu Beginn der französischen „Drohnenaffäre“ hatten wir von Exopolitik Deutschland vermutet, dass mehr dahinter stecken könnte. Sowohl Flugeigenschaften der gesichteten Objekte als auch Zeugenaussagen sprechen dafür, dass es sich wohl nicht um Flugdrohnen wie etwa Quadrokopter handeln kann. Zudem muss festgestellt werden, dass sich unheimliche Begegnungen in der Nähe von Nuklearanlagen wie ein roter Faden durch die Geschichte der UFO-Forschung ziehen. Sowohl Frankreichs UFO-Behörde GEIPAN als auch amerikanischen Sicherheitsbehörden ist das vermehrte Auftauchen von UFOs in der Nähe von Atomanlagen bekannt. Einige der eindrucksvollsten Fälle solcher UFO-Begegnungen hat der amerikanische Forscher Robert Hastings in seinem Buch „UFOs und Atomwaffen“ zusammengefasst, welches vor ein paar Tagen auch auf Deutsch erschienen ist. Doch auch hierzulande scheinen sich UFOs vermehrt für Atomanlagen zu interessieren. Darüber haben wir in einem ExoMagazin-Spezial berichtet.
Die UFO-Atom Connection
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Vorläufiges Fazit: Die Besorgnis erregende Serie von Überflügen sensibler Atomanlagen in Frankreich könnte auch in Deutschland dazu führen, dass die zuständigen Behörden dem UFO-Phänomen die Aufmerksamkeit schenken, die ihm gebührt.
Denn im Nachbarland dürften die Nerven längst blank liegen.
Quellen:
- Le Télégramme
- Le Monde
- Le Figaro