John_Podesta
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Wie die New York Times letzten Montag bekannt gab, wird John Podesta neuer Berater der Obama-Administration, nachdem er schon 2008 Leiter des Übergangsteams vor Obamas erster Präsidentschaft war. Von 1998 bis 2001 war Podesta schon Stabschef unter Bill Clinton. In Sachen UFOs ist John Podesta ebenfalls kein unbeschriebenes Blatt. Besteht die Chance, dass durch den Einfluss von Podesta eine offenere Politik in Bezug auf UFOs Einzug hält?

Von Tobias Berg

 

Podestas Ernennung in den Beraterstab geschieht zu einer Zeit in der Präsident Barack Obama die schlechtesten Umfragewerte seiner Karriere erzielt. Die Drohnenkriege, der Ausbau des Überwachungsstaates, gepaart mit der maroden Inlandswirtschaft und der prekären finanziellen Situation der USA vor dem Hintergrund, dass viele Wähler anfangs große Hoffnungen in Obama gesetzte haben, stürzten den Präsidenten in eine Popularitätskrise.

Umso überraschender mag die Entscheidung John Podesta ins Team zu holen vor dem Hintergrund grundsätzlicher Meinungsverschiedenheiten zwischen Obama und Podesta anmuten. Zu diesen Unterschieden gehören unter anderem der Einsatz von unbemannten Kampfdrohnen, die großangelegte Ausspionierung von Bürgern durch die NSA und anderer Geheimdienste aber auch die grundsätzliche Offenheit und Transparenz der Regierung, beispielsweise im Rahmen des Informationsfreiheitsgesetztes. Und an dieser Stelle kommt auch das Thema UFOs ins Spiel.

Zum Hintergrund

Podesta ist seit langer Zeit ausgesprochener Befürworter der beschleunigten Freigabe von Regierungsakten. So unterstützte Podesta am 17. April 1995 Clintons Exekutive Anordnung 12958. EO 12958, welche die Freigabe von Informationen mit Relevanz für die Nationale Sicherheit und die unnötigerweise seit Jahrzehnten klassifiziert waren, vereinfachen sollte.

Dies führte zu seiner Unterstützung für die Freigabe vieler Akten die nationale Sicherheit betreffend, speziell solche über UFOs. Am 22. Oktober 2002 bezog er auf einer Pressekonferenz im National Press Club in Bezug auf die bisher nicht für die Öffentlichkeit freigegebenen UFO-Informationen Stellung. Er sagte: „Ich denke es ist Zeit die Bücher für Fragen zu öffnen, die bisher in der Dunkelheit verblieben sind; für Fragen nach den UFO-Untersuchungen der Regierung.“

           

 

Durch ihr gemeinsames Interesse und Engagement für die Informationsfreiheit lernte Podesta auch die Journalistin und Buchautorin des Bestsellers ‘UFOs – Piloten, Generäle und Regierungsvertreter brechen ihr Schweigen‘, Leslie Kean, kennen. Kean gelang es sogar Podesta für ein Vorwort des Buches zu gewinnen (wie sie im Exopodcast # 27 berichtet).

Ein weiteres Kapitel, welches Podesta mit UFOs verknüpft, ist die sogenannte Rockefellar Initiative. Bereits Mitte der neunziger Jahre, von 1993 bis 1996, bemühte sich Laurance Rockefeller gemeinsam mit Bill und Hillary Clinton eine Offenlegung des UFO-Themas zu erreichen. An der Initiative beteiligt waren hochrangige Regierungsmitglieder und Wissenschaftler, neben John Podesta zum Beispiel auch der spätere CIA-Chef und Verteidigungsminister Leon Panetta und Astronom Webster Hubbell. Obwohl heute alle offiziellen Dokumente zu der Rockefeller-Initiative vorliegen, hat die Presse bislang keinen der damals Beteiligten auf das Vorhaben angesprochen oder über die Initiative berichtet.

Nur Imagepflege?

{module [426]}Gerade da ihre politische Position sich in wesentlichen Dingen zu unterscheiden scheint, wirft Podestas Einzug in Obamas Beraterstab viele Fragen auf. Auch seine Rolle als Vorsitzender des Think Tanks Center for American Progress, in dem sich verschiedene Forscher und Autoren sehr negativ zur demokratischen Entwicklung in den USA unter Obama geäußert haben, zeigt große Unterschiede in der politischen Einstellung der beiden. Ist dies also nur ein Versuch Obamas zusehends schwindende Popularität zu retten? Oder wird hier tatsächlich eine größere Offenheit und Transparenz der Regierung – vielleicht sogar in Bezug auf UFOs und die damit verbundenen Dokumente – angestrebt?

Angesichts der Tatsache, dass mit Hillary Clinton und dem früheren CIA-Chef und ehemaligen Verteidigungsminister Leon Panetta schon mehrere Politiker, die nachgewiesenermaßen über UFO-Insiderwissen verfügen, in Schlüsselpositionen der Regierung waren und die Disclosure-Bewegung nicht vorangetrieben wurde, sollte man sich vermutlich keine allzu großen Hoffnungen machen. Trotzdem kann man gespannt sein, ob und wie sich Podestas Anwesenheit in Zukunft politisch auswirken wird. Die Zeit wird es zeigen.

Quellen:

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