UFO_Lima_2015

Ein mit einer professionellen TV-Kamera gefilmtes Flugobjekt sorgt für Aufregung unter UFO-Forschern

 

 

von Robert Fleischer

„Alto al Crimen“ ist eine peruanische Doku-Serie, in der Polizeibeamte bei ihren Einsätzen gegen Verbrechen, Drogenkartelle und Terrorismus mit der Kamera begleitet werden. Die Show wird vom Sender Panamericana Televisión Latina seit 2012 ausgetrahlt und von Renzo Reggiardo Barreto moderiert, einem Kongressabgeordneten, der als Politiker zudem eine Sonderkommission für städtische Sicherheit leitet. Dramatische Szenen und überraschende Wendungen gehören also zum Standardrepertoire bei „Alto al Crimen“ – doch das, was am 10. Februar geschah, versetzte selbst das hart gesottene Drehteam ins Staunen.

„Ich bin sehr skeptisch“, erklärt die Regisseurin der Show, Valia Barack, in einem Fernsehbericht über den Zwischenfall, „doch das, was ich gesehen habe, ist im strikten Wortsinn ein nicht-identifiziertes Flugobjekt“.

Während eines Aufsagers von Barreto entdeckten Mitglieder des Drehteams plötzlich etwas am Himmel hinter dem Moderator, der daraufhin seinen Satz unterbricht und fragt: „Was ist los?“ Der Kameramann schwenkt auf einen Fleck am Himmel, der sich beim Heranzoomen als ein lilafarbenes, scheibenförmiges Etwas entpuppt. Das Objekt verharrt scheinbar regungslos am Himmel – rasche Bewegungen sind auf dem Videomaterial nicht zu erkennen. Moderator Barreto schätzt, dass das Objekt nicht unmittelbar über der Stadt schwebte, sondern weiter entfernt, „vielleicht schon über dem Meer“. Auf Grund dieser Schätzungen muss es sich um ein recht großes Objekt handeln.

UFO über Miraflores/Peru: Hintergrundbericht

Fernsehproduzent Eduardo Chávez, ebenfalls Augenzeuge des Flugobjekts, hält es für ausgeschlossen, dass eine Drohne dahinter steckt: „Wir haben selbst Erfahrung mit Kameradrohnen“, erklärt er, „solche Drohnen haben eine maximale Flugzeit von 10 bis 15 Minuten. Aber dieses Objekt war dort mindestens zwei Stunden.“

Auch in Deutschland sorgt die seltsame Erscheinung für Ratlosigkeit. Gerhard Gröschel, Leiter des Instituts für technische UFO-Forschung, gilt als Experte bei der Auswertung von Videoaufnahmen. Doch was das UFO aus Peru angeht, kann er nur soviel sagen: „Es ist mit Sicherheit kein Gleitschirmflieger, da es keine abfallenden Kanten gibt. Auch ist es kein Ballon oder Ähnliches. Besonders seltsam ist die purpurne Färbung von links nach rechts. Dies ist vermutlich kein Ergebnis der direkten Sonneneinstrahlung von oben links, sondern es scheint, als würde dies vom Objekt selbst erzeugt.“

Der erste Vorsitzende des UFO-Forschungsvereins DEGUFO, Marius Kettmann, schließt Ballons, Luftschiffe, Flugzeuge und Helikopter ebenfalls aus: „Keines dieser Objekte würde zwei Stunden nahezu regungslos an derselben Stelle verharren.“ Als schwierig für eine weitere Untersuchung erweist sich der Umstand, dass weder das Erscheinen noch das Verschwinden des Objekts vom Kamerateam auf Film gebannt wurde. Kettmann: „Damit steht und fällt der gesamte Fall mit den Zeugenaussagen“.

Schwer vorstellbar, dass der Moderator und Kongressabgeordnete Barreto seiner politischen Karriere mit einem gefälschten UFO-Video ein jähes Ende setzen möchte. Zudem sind im Video keine offensichtlichen Fälschungsspuren zu erkennen. Kettmann hält es dennoch für möglich, dass es sich um einen Marketingtrick der Produktionsfirma handelt, um die Einschaltquoten von „Alto al Crimen“ zu steigern. Ob eine detailliertere Untersuchung weitere Erkenntnisse zu Tage bringen würde, bezweifelt er: „Wenn wir den Zeugen Ehrlichkeit zu Grunde legen und die Videobänder keine bewussten Fakes sind, dann dürfte es schwer sein, das Gefilmte zu identifizieren“.

Bereits im Jahr 2007 hatte eine UFO-Massensichtung über Lima für Aufregung gesorgt. Damals waren 30 bis 50 weiße, kugelförmige Objekte über eine Zeitdauer von zwei Stunden am Himmel beobachtet worden, die sich ebenfalls nicht von der Stelle rührten. Auch dieser Fall konnte nie aufgeklärt werden.  

UFO-Flotte über Lima am 20. Mai 2007 

Dabei stehen die Chancen in Peru eigentlich nicht schlecht, dass UFO-Sichtungen aufgeklärt werden können. Schließlich verfügt dieses südamerikanische Land seit dem Jahr 2001 über eine staatliche Behörde, die UFO-Sichtungen nachgeht. Die im Jahr 2013 als „DIFAA“ neu gegründete „Forschungsabteilung für anomale Phänomene im Luftraum“ dient besorgten Bürgern als Anlaufstelle, wenn diese etwas seltsames am Himmel beobachtet haben.

Die Offenheit, mit der offizielle Stellen und die Massenmedien Perus dem UFO-Phänomen begegnen, lässt Deutschland wie ein Dritte-Welt-Land erscheinen.

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