Radio_Telescope_wikimedia_Gothica
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Vergangenen Mittwoch sagten die SETI-Forscher Seth Shostak und Dan Werthimer vor Abgeordneten des US-Kongresses, die Chance, dass es im All außerirdisches Leben in Form von Mikroben gäbe, läge bei nahezu 100%. Einen Zusammenhang zwischen dem UFO-Phänomen und Außerirdischen schließen sie jedoch kategorisch aus.

Von Tobias Berg

Hintergrund dieser Statements ist der Umstand, dass das SETI-Projekt (Suche nach extraterrestrischer Intelligenz) ein äußerst kostspieliges Vorhaben ist und die Politiker des Kongresses in regelmäßigen Abständen einer weiteren Förderung der bislang erfolglosen Suche nach außerirdischen Radiosignalen zustimmen müssen.

Aussagen vor dem Kongress

In seiner schriftlichen Aussage fasst Dan Werthimer von der University of California, Berkeley zusammen: “In den letzten 50 Jahren ist die Beweisdichte dafür, dass Komponenten und Umstände von denen wir glauben, dass sie für die Entstehung von Leben nötig sind, in der Galaxis weit verbreitet sind, stetig angewachsen.“ Außerdem so Werthimer weiter, “verlange die plausible Chance, dass an anderen Orten Leben entstanden ist und sich eventuell sogar Intelligenz entwickelt hat nach weiterer wissenschaftlicher Untersuchung.“

{module [426]}Auch Werthimers Kollege und Chefastronom von SETI, Seth Shostak, versicherte dem Kongress, er gehe davon aus, die Chancen, dass wir außerirdisches Leben finden seien sehr hoch: “Die Chancen dies nachzuweisen sind gut denke ich und wenn dies geschieht, wird es wohl in den nächsten 20 Jahren passieren, es kommt dabei jedoch auf die Finanzierung an“, erklärte Shostak dem Komitee.

Etwas überraschend gestand Werthimer noch ein: “Sogar wenn eine fortgeschrittene außerirdische Lebensform Radio- oder Lasersignale durch die Galaxie geschickt hätte, ist es mit der heutigen menschlichen Technologie gar nicht möglich diese zu empfangen.“ Die beiden Forscher waren sich jedoch in der Frage, ob Außerirdische die Erde schon besucht haben könnten, einig: “Ich glaube nicht, dass dies etwas ist was die Regierungen geheim halten könnten“ und Shostak ergänzte weiter “Wenn sie da wären, denke ich, dass jeder darüber Bescheid wüsste.“

UFO-Thema sorgt für Lacher

Bezogen auf eine Frage des Congressman Chris Collins nach der TV-Dokumentation ’Ancient Aliens’ antwortete Dan Werthimer “UFOs haben nichts mit Außerirdischen zu tun. Obwohl ich ein Optimist bin, gibt es keine Beweise, dass (…) es sich bei diesen Sichtungen um reale Phänomene handelt. Wir erhalten viele Meldungen wenn die Raumstation im Überflug ist, obwohl einige der Zeugen hartnäckig sagen, sie hätten Fenster usw. gesehen. Anderes wiederum ist auf die Einbildung der Menschen zurückzuführen. Das wissen wir, weil es sich häufig in der Populärkultur wiederspiegelt. Wenn die Leute Filme sehen, erhalten wir viele Anrufe, die sich auf das beziehen, was in diesen Filmen vorkommt. Es gibt auch einfach Fälschungen von Leuten, die damit Geld verdienen wollen.“ Sowohl die Frage des Congressman als auch die Bemerkungen der Zeugen ernteten das Gelächter der Anwesenden.

Kongressanhörung zu Astrobiologie und Außerirdisches Leben

 

Offene Fragen

Aus exopolitischer Sicht ergeben sich in Bezug auf die Argumentation der SETI-Forscher jedoch zwei grundlegende Probleme. Zum einen; die scheinbare Gewissheit der Astronomen, dass die vermuteten außerirdischen Zivilisationen mit Radiosignalen kommunizieren würden und dies zufällig auch noch auf genau den von SETI abgehörten Frequenzen tun würden. Die Annahme eine Intelligenz einschätzen zu können, die uns eventuell um hunderte, tausende oder gar Millionen von Jahren voraus sein könnte, ist in vielerlei Hinsicht problematisch und lässt sich am besten mit einem anthropozentrischen Weltbild in Bezug auf Außerirdische erklären. Diesem Paradigma liegt die Annahme zugrunde, dass intelligente Außerirdische sich genau so verhalten werden, wie wir es von ihnen erwarten.

Das andere Problem besteht in der konsequenten Verweigerung das UFO-Phänomen auch nur als theoretische Möglichkeit mit dem Besuch Außerirdischer in Verbindung zu bringen. Auch hier ist es scheinbar so, dass der eigene Anthropozentrismus nur die Möglichkeit zulässt, dass wir die ‚Anderen‘ finden müssten. Der umgekehrte Fall oder gar die Vorstellung, dass wir schon längst von einer anderen Intelligenz besucht werden, erscheint den SETI-Forschern scheinbar unmöglich. Dabei sehen die Militärs anderer Länder dies zum Teil ganz anders. So stellt der französische Cometa Report (UFOs und die Verteidigung – worauf wir uns vorbereiten müssen) – einer dreijährigen Militärstudie aus dem Jahr 1999, in der hochrangige französische Offiziere die Bedeutung von UFOs für die nationale Sicherheit analysierten – fest, dass die wahrscheinlichste Erklärung für das UFO-Phänomen der Besuch durch Außerirdische sei.

Dr. Jean-Claude Ribes: Der Cometa Report

 

Aber auch in anderen Länder, allen voran in südamerikanischen Staaten (1, 2, 3, 4), wird das UFO-Phänomen durchaus ernstgenommen und von staatlichen Stellen untersucht.

Die Zukunft von SETI

Solange das SETI-Projekt in seiner aktuellen Vorgehensweise weiter durch öffentliche Mittel gefördert wird, ist wohl nicht von einer Änderung der Strategie und einem eventuell damit verbundenem erweiterten Fokus bei der Suche nach außerirdischen Intelligenzen auszugehen. Verwunderlich ist zudem, warum SETI nach Funksignalen sucht, wenn sich die Forscher doch lediglich des Lebens auf mikrobiologischer Ebene sicher sind. Außerdem offenbart sich bei SETI eine große ideologische Blockade in Bezug auf das UFO-Phänomen, die geradezu danach verlangt, durch die Kenntnisnahme der vielen ernstzunehmenden Studien zum UFO-Phänomen abgebaut zu werden.

 

Weitere Informationen:

 

Quellen:

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