Stephen Hawking (Quelle: NASA)
Stephen Hawking

Exopolitik beschäftigt sich mit dem Studium der öffentlichen und politischen Auswirkungen von außerirdischem Leben auf unsere Gesellschaft. Was bislang auf esoterische Diskussionen zwischen Intellektuellen, Wissenschaftlern und ‚Erfahrenden‘ am Rande der Mainstream-Wissenschaft behandelt wurde, macht der bekannte britische Wissenschaftler, Professor Stephen Hawking, nun zu einer öffentlichen exopolitischen Diskussion. In einer neuen Doku-Serie, die am 25. April auf dem Discovery-Channel erstmalig ausgestrahlt wurde, trifft Hawking die Aussage, dass die mathematische Wahrscheinlichkeit für die Existenz von außerirdischen sehr hoch sei. Darüber hinaus macht er sich über die möglichen Motivationen der Außerirdischen Gedanken.

Von Michael Salla, Exopolitics Institute

Hawking benutzt nicht das Wort ‚Exopolitik’, aber seine Aussagen legitimieren die Bemühungen, die Auswirkungen von außerirdischem Leben auf unsere Gesellschaft zu untersuchen. Hawkings Aussagen bilden die logische Weiterentwicklung der bisherigen Wissenschafts-Konferenzen über die Untersuchung der Auswirkungen von außerirdischem Leben auf unsere Gesellschaft. In den vergangen sechs Monaten haben sowohl der Vatikan als auch die Royal Society of London Konferenzen über Astrobiologie und über die Auswirkungen der Entdeckung von außerirdischem Leben auf unsere Gesellschaft abgehalten.

Die Doku-Serie zeigt, dass Hawking es für angemessen hält, dieses bisherige ‚Randthema‘ zu einer öffentlichen Debatte zu machen.  Hawking selbst hält es für angebracht, intelligente Außerirdische zu ignorieren: „Sie könnten gefährlich sein!“

In seiner neuen Doku-Serie sagt Hawking:

„Nach meinem mathematischen Verständnis zeigen allein die Zahlen, dass die Annahme von außerirdischem Leben völlig rational ist… die wirkliche Herausforderung besteht darin herauszufinden, wie Außerirdische tatsächlich sein könnten.“

Hawking bezieht sich hier auf die steigende Anzahl von entdeckten Planeten, auf denen Leben existieren könnte, also Exoplaneten, die in unserer Galaxie oder im Universum existieren könnten. Neuere wissenschaftliche Erkenntnisse zeigen, dass sich das Leben unter den härtesten Bedingungen entwickeln kann,  z.B. in der Nähe von Unterseevulkanen oder 600 Fuß unter dem antarktischem Eis. Wenn sich das Leben unter extremen Bedingungen auf der Erde entwickeln kann, dann erhöht dies die Möglichkeit von Leben auf anderen Planeten.

Zu einem ähnlichen Schluss kamen auch die Wissenschaftler der Royal Society of London bei ihrer Konferenz, die vom 25. – 26. Januar 2010 stattfand. Professor Simon Conway Morris, ein Evolutionsbiologie von der Cambridge Universität, erklärte:

„Im Gegensatz zu den meisten neo-darwinistischen Denkern ist die Evolution wesentlich vorhersehbarer, als die meisten Leute denken. Kurz gesagt: unter den richtigen Bedingungen sind in einer Biosphäre, wie sie auf der Erde vorhanden ist, die notwendigen Moleküle zur Entstehung von komplexen und intelligenten Leben bereits vorhanden. Darwinsche Evolution erledigt den Rest.“

Nach Hawking verschiebt sich die wissenschaftliche Debatte aktuell zu der Frage, wie ‚Außerirdische tatsächlich aussehen könnten‘. Genau hier schließt Hawking zur wachsenden exopolitischen Diskussion auf:

„Wir müssen uns nur selbst ansehen, um zu verstehen, wie sich intelligentes Leben auch zu einer Form entwickelt haben könnte, wie wir sie besser nicht treffen wollen sollten. Ich könnte mir beispielsweise vorstellen, dass sie in gigantischen Schiffen nach einem zu erobernden Planeten Ausschau haltend, nomadisierend durchs All ziehen, nachdem sie ihren eigenen Heimatplaneten ausgebeutet und zerstört haben.“

Hawking setzt seine exopolitische Analyse fort und zeichnet das Bild eines Kontakts zwischen Außerirdischen und Menschen auf der Erde:

„Wenn uns Außerirdische jemals besuchen, wäre dies mit der Landung von Christoph Columbus in Amerika vergleichbar. Dies entwickelte sich nicht gerade positiv für die amerikanischen Eingeborenen.“

Hawkings neue Doku-Serie geht deutlich über die aktuelle wissenschaftliche Diskussion über mögliches außerirdisches Leben hinaus, dessen Entdeckung unvermeidlich sein wird. Auch wenn man nicht unbedingt Hawkings Meinung sein muss, dass außerirdisches Leben besser zu ignorieren sei, gebührt im Dank dafür, dass er dieses exopolitische Thema in den Rang einer ‚absolut rationalen‘ Diskussion erhebt. Vielen Dank, Stephen Hawking, dass Sie  Exopolitik befürworten – wenn auch noch nicht unter dem eigentlichen Begriff ‚Exopolitik‘.

Quelle: timesonline.co.uk

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