Jose Carlos Pereira
Immer mehr Militärs fordern ein Ende der weltweiten UFO-Geheimhaltung. Nun hat sich ein weiterer hochrangiger Angehöriger der Streitkräfte zu Wort gemeldet. Der brasilianische Brigadegeneral Jose Carlos Pereira fordert in der aktuellen Ausgabe des brasilianischen UFO-Magazins: „Es ist Zeit, die Geheimhaltung über UFOs zu beenden!“. Das Besondere: Pereira war lange Jahre selbst beim brasilianischen Militärgeheimdienst und hatte dort Zugang zu allen streng geheimen UFO-Akten des Militärs. Im Gespräch mit A. J. Gevaerd plauderte Pereira nun aus dem Nähkästchen. Lesen Sie hier Teil I des Interviews erstmalig auf Deutsch.

 

Luftwaffenbrigadier Jose Carlos Pereira: „Es ist Zeit, die Geheimhaltung über UFOs zu beenden“

Interview von A.J. Gevaerd (UFO MAGAZINE BRAZIL)

 

UFO – Brigadier, sie sind jemand vom Militär, der öffentlich in den Medien über UFOs spricht. Sie haben bereits mehrere sehr offene Interviews gegeben. Warum tun Sie das?

Pereira – Ich betrachte das als eine Sache persönlicher Überzeugung. Ich finde, dass kein Thema vor der Menschheit verborgen bleiben sollte. auch wenn es bizarr wirkt, so muss dieses Thema dennoch überprüft und untersucht werden. Galilei oh, Kopernikus und so viele andere Wissenschaftler müssen das gewusst haben. Darum glaube ich, dass kein Mensch und keine Institution das Recht hat, eine Debatte solcher Dinge aufzuhalten, seien sie wissenschaftlicher, politischer, sozialer oder religiöser Natur. Auch Ufologie nicht, welche ich zur Wissenschaft zähle. Diesen persönlichen Standpunkt habe ich noch immer.

UFO – Man sagt dass sie den Schlüssel zu den UFO Geheimnissen aufbewahren, wozu Dokumente, Bilder und Videomaterial zählen, welche bei verschiedenen Ereignissen vom Militär auf verschiedenen Stützpunkten gemacht wurden. Dazu zählt auch Operação Prato (Operation Untertasse). Was könnten diese Geheimnisse enthüllen?

Pereira – Schauen Sie, ich widme mich der Wissenschaft und denke auf wissenschaftliche Art. Wenn man sagt dass die Außerirdischen hier sind, dass sie uns besuchen dass die Dinge unternehmen die wir nicht verstehen können, dann widerspricht das dem wissenschaftlichen Denken. Denn soweit wir wissen gibt es in unserem Sonnensystem keinerlei Hinweis auf die Existenz von Leben auf anderen Planeten, außer bei uns auf der Erde.

UFO – Und wenn wir annehmen, dass diese Zivilisationen weit fortschrittlichere Technologien besitzen als wir?

Pereira – Ok, schauen Sie: Ich analysiere das mit dem heute auf unserem Planeten verfügbaren Wissen, mit dem, was unsere gegenwärtige Wissenschaft erreicht hat. Das muss man bedenken. Wenn wir allerdings nur dieses Wissen einbeziehen, muss man jede Möglichkeit ablehnen, dass jemand aus dem Weltraum zur Erde käme. Und es wird noch komplizierter, wenn man weitergeht, denn Alpha Centauri scheint kein Planetensystem zu sein. So müssen wir den Teil des Universums betrachten, den die Astronomen als ‚bewohnbaren Zone‘ bezeichnen und die viele Lichtjahre von der Erde entfernt zu sein scheint.

UFO – Ist das Verständnis dieser Situation vielleicht jenseits unserer Möglichkeiten?

Pereira – Der Ausgangspunkt ist unsere heutige Technologie, mit der wir versuchen können das Universum zu verstehen. Ich würde nicht sagen, dass jemand an einem anderen Ort keine fortschrittlichere Technologie haben kann als wir. Auf der anderen Seite ist es mit unserer heutigen Technologie auf der Erde absolut unmöglich, dass jemand aus dem Weltraum zu uns kommt. Darum halte ich unser Wissen immer noch für unzureichend um das alles zu verstehen. Man sieht ja, was allein in den letzten 100 Jahren erreicht wurde, mit Entdeckungen wie der des Penicillins oder mit der Erfindung des Flugzeuges.

UFO – Raumschiffe die zur Erde kommen verwenden sicherlich nicht dieselbe Antriebstechnik die wir zur Erforschung des Mondes, des Mars oder der Venus einsetzen. Finden Sie, dass dies von der zivilen Gesellschaft öffentlich diskutiert werden sollte?

Pereira – Nein, sie verwenden wahrscheinlich keine Raketenantriebe wie unsere Raumschiffe, die wir ins All schicken. Die Ufologie muss sich meiner Meinung nach künftig auf andere Wissenschaftsfelder zu bewegen, wie Astronomie, Astrophysik und Astronautik, damit sie sich zu einer beständigen Wissenschaft entwickelt. Ich hätte auch nichts dagegen, wenn man Philosophie mit dazu nehmen würde, mit ihren modernen Konzepten zur Beantwortung der Fragen, die wir bislang noch nicht gelöst haben: wer sind wir? Woher kommen wir? Wohin gehen wir? Seit Anfang an stellen wir dieselben Fragen und niemand antwortet. Ufologie könnte in Kombination mit diesen anderen Themen eine Antwort darauf liefern.

UFO – Ihre offene Einstellung zu diesem Thema haben sie nur mit wenigen brasilianischen Militärs gemeinsam. Einige Abteilungen des Militärs würden die UFO Angelegenheit lieber nicht zu einem öffentlichen Thema werden lassen. Glauben Sie dass es jetzt an der Zeit ist, diesen Widerstand aufzugeben?

Pereira – Ich bin davon überzeugt, dass die reine Öffnung der geheimen Akten und deren Veröffentlichung in der Presse schon morgen früh geschehen könnten, ohne dass es Probleme gäbe. Doch das reicht nicht aus. Einige Ufologen könnten sogar enttäuscht sein, wenn sie diese Akten sehen, weil sie konkretere Beweise erwarten, die darin vielleicht nicht zu finden sind. Ich glaube aber, dass eine offizielle Eröffnung der UFO Archive – vor allem von Seiten des Militärs – anderen Leuten zugute kommt, welche dieses Thema bislang aus Angst diskutieren. Sobald die Regierung das Thema zur Diskussion stellt wird die Angst der Menschen verschwinden und die Dinge werden etwas transparenter. Niemand fürchtet Transparenz, aber die Leute fürchten fehlende Transparenz. Ich glaube also, dass eine Öffnung sehr hilfreich wäre und günstige Auswirkungen auf die Diskussion hätte.

UFO – Sollen wir uns bis dahin nur auf die Aussagen tausender sehr glaubwürdiger Menschen verlassen, wie das UFO Phänomenen beobachtet haben?

Pereira – Man muss natürlich alle möglichen UFO Beweise mit einbeziehen. Wie bei jeder Polizeiarbeit haben Dokumente, Aussagen und Indizienbeweise natürlich jeweils eine eigene Gewichtung. Dokumentierte Beweise zum Beispiel haben größeres Gewicht als eine Aussage. Wenn jemand etwas am Himmel gesehen hat es das großartig, doch es ist noch besser, wenn es 50 Leute gleichzeitig gesehen haben. Vor allem wenn diese Menschen sich gegenseitig nicht kennen und in verschiedenen Orten leben. Dadurch wird die Beweiskraft der Aussagen stärker. der Indizienbeweis ist schließlich der schwächste von allen. Diese drei Arten von Beweisen existieren heutzutage in der Ufologie. dabei überwiegen hauptsächlich Indizienbeweise, wie zum Beispiel Aussagen, und für 90% von diesen gibt es eine wissenschaftliche Erklärung. Was materielle Beweise angeht, so haben wir keine.

UFO – Würden Sie das Ereignis vom 20.5.1986, die so genannte offizielle UFO Nacht in Brasilien, als einen Indizienbeweis für das UFO Phänomen ansehen?

Pereira – Soweit ich weiß wurden die Beobachtungen damals von den Menschen geschildert, die es sahen.

UFO – Die Militärpiloten der Luftwaffe, die diese Objekte abfangen sollten, hatten viel Erfahrung.

Pereira -Das stimmt. Deshalb sind es dokumentierte Beweise – Situationen, bei denen Zeugen etwas sagen, was auch vom Radar erfasst wurde. das Radar kann ein falsches Echo anzeigen und von verschiedenen Faktoren beeinflusst werden, doch wenn mehr als ein Radar dasselbe Ziel erfasst, dann haben wir etwas, das ernst genug ist um ignoriert zu werden ( in überzeugtem Ton). Diese Anlagen werden auf verschiedenen Frequenzen betrieben.

UFO – Eines der Flugzeuge, das die Objekte abfangen sollte, wurde von denen regelrecht umzingelt und sie kamen ihm recht nahe…

Pereira – Hier haben wir die Summe verschiedener Fakten. Jemand hat etwas gesehen und das Radar hatte verfasst. Diese Geräte funktionieren anders als das menschliche Auge, es sind elektronische Geräte. Und ein weiteres Augenpaar hat dasselbe Ding gesehen. Dann beginnt man mit dem Ereignis Aufmerksamkeit zu schenken und die Situation wird konkreter. Okay, aber wo ist das Objekt? Wurde es geborgen? Hier kommen wir wieder auf den materiellen Beweis, und den haben wir nicht.

UFO – Als das Komitee brasilianischer Ufologen (CBU) am 20.5.2005 Comdabra besuchte, wurden wir von Brigadier Atheneu Azambuja empfangen, der uns drei Ordner mit UFO-Begebenheiten aus dem Archiv zeigte. Ist das kein Beweis, dass wir von Objekten besucht werden, welche von intelligenten Außerirdischen Wesen gesteuert sind?

Pereira – Diese Ordner gibt es nicht nur in Comdabra sondern auch in anderen Einrichtungen weltweit. Sie beweisen, dass die vorkommenden unerklärten Phänomene uns glauben machen, dass es solche Wesen und außerirdische Objekte auf dem Planeten Erde gibt. Das ist alles. Sie sind nicht gewöhnlich auf unserem Planeten. Doch es ist sehr gewagt, etwas über den Ursprung dieser Wesen und Objekte zu sagen, da wir nicht übergenügend Wissen darüber verfügen (in vorsichtigem Ton). Die Ufologie hat also noch viel Arbeit vor sich und muss einige weitere Themen in ihre Bemühungen miteinbeziehen.

UFO – Als wir Comdabra besuchten schlugen wir eine gemeinsame Untersuchung mit der Luftwaffe vor, mit einem gemischten Team ziviler Ufologen und Militärs. Was halten Sie davon?

Pereira – Ja aber ein solches Team würde mehr Leute benötigen. Außer Ufologen bräuchte man glaube ich auch Wissenschaftler, Astronomen, Physiker und so weiter, denn diese Dinge müssen gemeinsam von mehreren Menschen angegangen werden.

UFO – Glauben Sie persönlich, dass Zivilisationen von anderen Planeten uns besuchen könnten?

Pereira – Wir, die Menschheit, haben den Boden zum ersten Mal vor 100 Jahren in einem Flugzeug verlassen und innerhalb von nur einem Jahrhundert haben wir es bis zum Mond geschafft. In astronomischen Maßeinheiten bedeuten 100 Jahre gar nichts, nicht einmal Staub. Wenn wir all das also innerhalb von nur 100 Jahren geschafft haben, dann stellen Sie sich einmal vor, wo wir in 100 oder 1000 Jahren angelangt sein werden!

UFO – Glauben Sie, dass ein Offizier höheren Ranges bei der Errichtung des SIOANI eingewirkt hat oder war dies die alleinige Initiative des Brigadier Vaz da Silva?

Pereira – Ich bin fast sicher, dass es dazu einen höheren Befehl gab. Sicherlich hat eine höhere Instanz als Brigadier Vaz da Silva damit gearbeitet um das Projekt zu unterstützen. Ein Kommandant kann alleine gar nicht entscheiden. Er muss eine höhere Instanz hinter sich haben.

UFO – Die zwei bekannt gewordenen SIOANI Dokumente lieferten Beschreibungen von Fällen welche von dieser Behörde untersucht wurden, dazu zählten UFO Landungen mit Besatzung. Diese werden gerade untersucht und vom Militär unter Verschluss gehalten. Diese Art von Dokumenten wollen wir Ufologen an die Öffentlichkeit bringen. Glauben Sie, dass sie öffentlich gemacht werden können?

Pereira – Meiner Meinung nach gibt es keinen Grund, solches Material geheim zuhalten. Ich weiß dass deren Offenlegung keine der vier klassischen Kriterien berührt, an die das Militär stets denkt, wenn es um Staatsgeheimnisse geht. Diese sind wie folgt: erstens, wird die Offenlegung das Land in einen Krieg stürzen? Zweitens, wird die Panik in der Bevölkerung auslösen? Drittens, würde sie die nationale Sicherheit eines südamerikanischen Landes oder irgendeines anderen Landes bedrohen? Und viertens, wird die Offenlegung dieses Materials das Privatleben jener Leute beeinträchtigen, die darin möglicherweise erwähnt werden? Darüber müssen wir uns Klarheit verschaffen. Wenn keine dieser Angelegenheiten davon berührt werden – was in der Tat der Fall ist – dann muss die Sache offen gelegt werden.

UFO – Sind sie für die Offenlegung von militärischen UFO Dokumenten, welche bislang geheim gehalten wurden?

Pereira – Auf jeden Fall. Außer wenn die Offenlegung eine der vier Fragen berührt die ich gerade erwähnt habe. Dann denke ich, dass dieses Material nicht veröffentlicht werden sollte. Wir müssen die Privatsphäre der Menschen und die nationale Sicherheit respektieren, wie auch den Frieden und die Ordnung. Außerdem sollten wir keinen Krieg oder Konflikte mit anderen Ländern beginnen. Auf keinen Fall sollten wir unsere Pläne gegenüber dem Feind offen legen. Doch darüber hinaus sollte Transparenz und Klarheit über dieses Thema herrschen.

UFO – Trifft dies auch auf die Dokumente der Operação Prato (Operation Untertasse) zu, die 1977 von der Luftwaffe im Bundesstaat Para durchgeführt wurde?

Pereira – Natürlich! Kein Zweifel! Das trifft für jede einzelne Operation zu.

UFO – haben Sie spezifische Informationen über diese Operation erhalten?

Pereira – Als diese durchgeführt wurde nicht. Ich erfuhr erst später von den Ergebnissen. Aber ich kannte Oberst Uyrange Hollanda, den Kommandanten dieser Mission. Er arbeitete genau wie ich beim Luftwaffengeheimdienst, deshalb trafen wir ständig aufeinander.

UFO – Ich habe Hollanda im Jahr 1997 interviewt. ich hatte gerade ein Interview für eine Fernsehsendung gegeben, bei der ich über die Dokumente der brasilianischen Luftwaffe sprach. Er sah mich in dieser Sendung und rief mich am nächsten Morgen an und sagte: „Gevaerd, ich weiß von seiner Arbeit und ich weiß, dass du das Richtige tust. Jetzt bin ich in Rente und habe keine weiteren Verpflichtungen meiner Uniform gegenüber. Wenn du nach Rio kommen möchtest um mich zu interviewen, dann habe ich einiges zu sagen.“ gemeinsam mit Marco Antonio Petit fuhr ich sofort nach Rio und wir hatten ein historisches Interview zusammen. Haben sie es gelesen?

Pereira – Ja, natürlich. Es ist ein langes und sehr bekanntes Interview. Doch Hollanda hatte viele Probleme und war sehr introvertiert. Deshalb nahm er sich später das Leben…

UFO – Glauben Sie, dass seine persönlichen Probleme seiner Aussagen im brasilianischen UFO Magazin über die Operação Prato in irgendeiner Weise beeinflusst haben?

Pereira – Nicht den Inhalt, aber vielleicht die Art wie er es tat. Hollanda war ein ernsthafter Mann und er hätte nichts am Inhalt ändern können, vor allem bei einer so wichtigen Angelegenheit.

UFO – Man sagt dass er es regelrecht genoss, die Operation anzuführen, weil er unbedingt in den Dschungel wollte. Er führte diese Militärmission an und hatte eine nahe Begegnung mit einem Außerirdischen, dies verriet er uns beim Interview. Wussten Sie das?

Pereira – Ich wusste das, weil er es berichtet hatte, doch ich habe nie mit Ihnen darüber geredet. Hollanda rief mich auch wenig später an, doch da war ich gerade mit einer anderen Operation beschäftigt (die nicht mit UFOs zu tun hatte).

UFO – Er erzählte uns dass er gemeinsam mit einem anderen Offizier am Fluss Guajara-Mirim Richtung Camp unterwegs war, als ein zylinderförmiges Raumschiff von 100 m Länge beinahe auf der anderen Flussseite landete. auf der Oberseite öffnete sich eine Tür und ein Außerirdischer erschien, der zu ihm auf die andere Seite schwebte. Hollanda zufolge war dies der aufregendste Moment der gesamten Operation. Haben Sie jemals mit ihm darüber gesprochen?

Pereira – Nein, leider hatte ich vorher nichts Genaueres gewusst. Vielleicht hat er darum all seine Anstrengungen der Operação Prato gewidmet, in welcher eher für sich einen Sinn im Leben fand. Der Geheimdienst passte gut zu ihm. Für mich war die Arbeit für den Geheimdienst eine annehmbare Erfahrung, zumindest teilweise. Das waren damals harte Zeiten. Ich arbeitete viel mit reinen Militärdaten, mit Strategie. Doch ich war nie so sehr mit den Kommunisten betraut (die erste offizielle Rechtfertigung für Operação Prato war, dass Kommunisten aufgespürt werden sollten, die sich möglicherweise im Dschungel versteckten).

Oberst Uyrangê Hollanda über seine Begegnung mit Außerirdischen im brasilianischen Dschungel (1997)

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UFO – Hollanda war der Meinung, dass sein Kontakt mit dem Außerirdischen am Flussbett des Rio Guajara-Mirim im Dezember 1977 den Grund für die Beendigung von Operação Prato darstellte. Er sagte, er habe den Befehl dazu erhalten, nachdem er seinem Vorgesetzten, Brigadier Protásio Lopes de Oliveira davon Bericht erstattet hatte, der damals Kommandant des brasilianischen ersten regionalen Luftkommandos COMAR 1 war. Wussten Sie das?

Pereira – Teilweise, aber nichts Genaues.

UFO – Viele Leute glauben nicht an seinen Selbstmord. Stattdessen sei er umgebracht worden, weil er zu viel erzählt habe. Das ist nicht wahr. Wenn diese Sache jedoch im ersten Teil des Interviews veröffentlicht worden wäre – UFO 054, Oktober 1997 – und er den Respekt der Mitarbeiter des UFO Magazins mitbekommen hätte, dann hätte er sich vielleicht nicht das Leben genommen…

Pereira – Ja, vielleicht. Doch er führte ein sehr einsames Leben und das ist sehr traurig. Deshalb ist der Bereich im Militärleben, der die Menschen am meisten verbindet, der Geheimdienst. wer das einmal erlebt hat, leidet, wenn er aus diesem Kreis austritt. Es ist wie in einer Kamps Situation: wenn Kugeln vorüberzischen denkt niemand an das Heimatland. Alle denken an ihr eigenes Leben und an das ihrer Kameraden, die sich vielleicht retten können. Als Hollanda in Pension ging, war er völlig isoliert von allem und allen. So etwas kann einen wirklich fertig machen.

UFO – Hollanda hatte viel mit dem UFO Phänomen zu tun, vor allem von Mitte bis Ende der Operação Prato, bis er den Kontakt mit dem Außerirdischen hatte und die Mission beendet wurde. dies hinderte ihn aber nicht daran, in seiner Freizeit eigene Untersuchungen durchzuführen. Er hatte sogar weitere Kontakte, ist das Phänomen um ihn herum plötzlich aufhörte. Dies scheint ihn sehr beeinträchtigt zu haben. Wussten Sie das?

Pereira – Nein. Doch einmal sprach ich mit einer Psychologin über Hollanda und sie erzählte mir, dass er das Profil eines Menschen aufweise, der irgendwann in seinem Leben einmal etwas sehr ernstes erlebt hatte. Etwas, das ihn völlig von seinen Freunden isoliert hat (in bedauerndem Ton).

UFO – Glauben Sie, dass seine Erfahrung bei der Operação Prato zu diesem Geisteszustand beigetragen haben könnte?

Pereira – Kein Zweifel, Jahr, das war eine sehr nachdrückliche Erfahrung.

UFO – wurden die Ergebnisse der Operação Prato damals in Militärkreisen diskutiert?

Pereira – Ja, zwar nicht mit großem Nachdruck, aber jeder wusste davon.

UFO – und auch der Kontakt, den Hollanda im Dezember 1977 mit einem Außerirdischen hatte? War der auch bekannt?

Pereira – Nur wenige Leute wussten davon. Ich erfuhr erst später davon. Brigadier Protásio erzählte mir davon. zu dem Zeitpunkt als es geschah, hatte ich bereits einen höheren Rang bei der Luftwaffe als Hollanda und erfuhr erst von dieser besonderen Begebenheit, den Kontakt, als ich zum Brigadier befördert wurde. Doch was Operação Prato betrifft, wurde ich sofort bei Eintritt in den Geheimdienst unterrichtet, als ich noch Oberst war. Ich war Planungsdirektor bei der Luftwaffe und alle Akten standen mir zur Verfügung.

UFO – Hatten sie Zugang zu den Dokumenten, die während Operação Prato erstellt wurden?

Pereira – Ja, zu allen. damals war ich Planungsdirektor für die Luftwaffe, Anfang der neunziger Jahre.

UFO – Wo waren diese Akten? Brasília?

Pereira – Ja, Brasília. die Akten wurde alle gesammelt und einige wurden zum SNI geschickt (Brasilianischer Nationaler Informationsservice – eine Behörde, aus der der brasilianische Geheimdienst ABIN hervorging). ich sah sie erst einige Jahre später wieder, als ich einen anderen Posten bei der Luftwaffe bekleidete.

UFO – Sie hatten also die Akten der Operation zur Verfügung. Eine Information von Hollanda, die bislang nicht ausreichend bestätigt werden konnte ist, dass er und seine Untergebenen mindestens 2000 Seiten von Sichtungsberichten produzierten, welche von Sergeant Flavio Costa getippt wurden; außerdem 500 Bilder und 16 Stunden Videomaterial auf 16mm. Bestätigen Sie dies?

Pereira – Ja, das muss es sein. Dieses Videomaterial war das Beste, was wir damals hatten.

UFO – Als das Komitee brasilianischer Ufologen (CBU) auf Comdabra war, durften wir einen Teil der Seiten und Bilder einsehen. Wir sahen mehr als 100 davon in einem Ordner. Wo ist der Rest dieses Materials?

Pereira – Comdabra ist die Abkürzung für „Brasilianisches Luftverteidigungskommando“, welches sich mit Luftangelegenheiten befasst. irgendwann wurden diese Akten an verschiedene Behörden weiter geschickt. Jene, die an Comdabra geschickt wurden, hatten direkt etwas mit dem Luftverteidigungssystem zu tun und beinhalteten Objekte die auf dem Radar gesichtet wurden sowie Verfolgungen durch Jets etc. die anderen Operationen, die nichts mit der Luftverteidigung des Landes zu tun hatten, verblieben beim alten SNI, dem jetzigen ABIN.

UFO – Haben Sie das Videomaterial des riesigen Raumschiffes über dem Amazonas-Fluss gesehen, das bei Operação Prato gemacht wurde?

Pereira – Nein, dazu hatte ich keine Gelegenheit. Aber ich weiß, dass es das gibt.

UFO – Wo sind diese Videos?

Pereira – Comdabra hat einige davon bereits den Ufologen gezeigt. und der Geheimdienst der Luftwaffe, der ebenfalls in Brasilia ist, hat auch einige.

UFO – Haben Sie außer den Bildern von Operação Prato noch weitere Bilder gesehen, die aus anderen Missionen stammen oder durch andere Mittel zu Stande kamen?

Pereira – Nein, ich habe nur die Bilder von Operação Prato gesehen. Einige davon wurden später öffentlich gemacht. Es gab keine weiteren Missionen. Operação Prato war die einzige Mission.

UFO – Was das Komitee brasilianischer Ufologen bei Comdabra angeht: Brigadier Atheneu Azambuja, der damalige Kommandant der Einheit, berichtete, dass Luftwaffenjets öfter zur Identifizierung von Radarzielen aufstiegen. Wir wissen, dass dabei auch fliegende Untertassen waren. Wie viele dieser Abfangflüge geschehen jedes Jahr in Brasilien und was kommt dabei heraus?

Pereira – Viele, dass folgt einer automatischen Prozedur. Einmal geschah es in Anapolis vor ein paar Jahren. Das Radar sichtete „etwas“ und die Luftverteidigung bestimmte, dass eine Mirage aufsteigen sollte. Das unidentifizierte Objekt war sehr nahe, beinahe in der Gegend um Goiania. dass Radar konnte die Höhe nicht bestimmen, nur dessen Position. Die Mirage stieg auf die maximale Flughöhe von 48.000 Fuß auf (beinahe 16 km) und musste die Suche dann abbrechen. Der Pilot sagte: „ich bin jetzt auf 48.000 Fuß und kann immer noch nicht sehen. das Radar sagt, dass es vor mir ist, aber ich kann nicht sehen.“

UFO – Das Bodenradar erfasste einen Punkt auf dieser Position. und das Radar der Mirage?

Pereira – Ja, das Flugzeugradar gab Auskunft über die eigene Höhe, konnte aber nichts über die Höhe des Objektes verraten, welches auf beiden Radars erschien. deshalb ist es sehr schwer, wenn man nicht weiß wo das Ziel ist. Es könnte überall oberhalb von 1000 m sein. Ich erinnere mich sehr gut daran. Der Pilot hatte visuellen Kontakt mit dem Objekt, einem Lichtpunkt bei vollem Tageslicht.

UFO – War das ein großes Objekt?

Pereira – Nun, es war ein heller Punkt dessen Größe unmöglich zu bestimmen war. man kann nicht über die Größe sagen, wenn man nicht weiß wie weit das Objekt entfernt ist. Der Pilot sagte, es sei weit entfernt gewesen: „ Ich sehe hier etwas, aber es ist sehr weit weg“. da war er bereits auf der maximalen Flughöhe von 48.000 Fuß. Eine Mirage kann 50.000 Fuß erreichen, doch das wäre gefährlich. Ich kann mich sehr gut daran erinnern.

UFO – Brigadier, wie viele dieser Fälle geschehen jährlich und was kommt dabei heraus?

Pereira – Ich kann mich an drei oder vier dieser Art erinnern. Wie viel das im Jahresdurchschnitt ist, kann ich nicht sagen, aber es könnten zwei oder drei pro Jahr sein. Es gibt noch etwas anderes, haben Sie noch Informationen über irgendeinen Fall, bei dem die brasilianische Marine auf dem Amazonas-Fluss beteiligt war?

UFO – Im Amazonas Fluss wissen wir nur von Fällen mit zivilen Schiffen. Was die Marine angeht, gibt es einen Fall auf dem Fluss Paraguay im Jahr 1972, der das Schiff mit dem verstorbenen Kapitän Joao Maria Romariz betrifft. Das Schiff wurde in der Nähe von Forte Coimbra von einem UFO verfolgt. Dieser Fall ist in dem Buch „UFOs: Arquivo Confidencial (Geheimarchiv)“ dokumentiert. Wissen Sie von einem besonderen Fall der auf dem Amazonas Fluss geschah?

Pereira – Ja, und dieser Fall wurde von der Marine „versiegelt“ uns niemals bekannt gegeben. Ich bekam die Information dass einer dieser alten Corvettes, die sehr gut segeln, in eine Sichtung verwickelt war. Diese Schiffe konnten sehr weit hinaus schwimmen. Eine solche Corvette war gerade nachts unterwegs, als ein UFO ihm sehr nahe kam. Da wurden die Dinge verrückt, sagten sie. Die Situation wurde sehr kompliziert für den Kapitän des Schiffes, denn die Besatzung wurde mitten auf hoher See von Panik erfasst. Da waren sie gerade 1000 km vom nächsten Ufer entfernt…

Hier endet der Auszug aus dem Interview. Weiter geht’s im zweiten Teil des Interviews.

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