UFO-Meldungen 2008

Ein UFO über dem britischen Parlamentsgebäude! Diese und viele weitere UFO-Meldungen gingen im Jahr 2008 beim britischen Verteidigungsministerim (Ministry of Defense, MoD) ein. Gestern veröffentlichte das MoD eine aktuelle Zusammenfassung der UFO-Meldungen aus dem Jahr 2008 und dabei fällt auf: Die gemeldeten Sichtungen haben sich gegenüber dem Jahr 2007 mehr als verdoppelt. Was steckt dahinter?

Der englische Telegraph berichtet: Die Anzahl der beim britischen Verteidigungsministerium gemeldeten UFO-Sichtungen hat sich gegen über dem vergangen Jahr auf 285 verdoppelt. Diese Steigerung sei laut Experten ‚phänomenal‘. Es ist die höchste Zahl von Beobachtungen seit 10 Jahren. Alle diese Vorfälle wurden gestern vom MoD in einem Dokument veröffentlicht, welches das Datum, die Uhrzeit, den Ort der Beobachtung und eine kurze Zusammenfassung der Augenzeugenberichte enthält. Die Sichtung über dem britischen Parlamentsgebäude vom 12. Februar wird wie folgt beschrieben: „Es war ein Fahrzeug, welches grüne, rote und weiße Lichter hatte. Es stand still am Himmel. Es konnte für über anderthalb Stunden beobachtet werden.“ Informationen über die Zeugen oder eine Erklärung für das, was dort gesehen wurde, gibt es nicht. Das MoD untersucht nur solche UFO-Fälle, bei denen eine Gefahr für die nationale Sicherheit bestehen könnte. Die meisten Vorfälle werden nur protokolliert und ignoriert. Ein UFO am Himmel über Stoud in Gloucestershire am 02. Juni wird z.B. als „eine Sichtung von irgendwas“ bezeichnet. Viele der Beobachtungen lesen sich wie die Produkte überschäumender Phantasie. Am 11. Juni berichtet jemand von einem Objekt über Scarborough, North Yorkshire, welches „die Form eines Korken hatte, wie ein Engel leuchtete und über die Bäume flog.“ Andere Sichtungen sind deutlich konkreter. Z.B. diese Beschreibung eines UFOs in der Nähe von Blackpool in Lancashire vom 08. September: „Ein Objekt mit der Form einer Kaugummi-Packung, schwarz mit drei Lichterkreisen darunter, emittierte ein stumpfes, oranges Licht. Ca. 150 Fuß lang und 50 Fuß breit.

Nick Pope, der in den Neunzigern für das MoD UFOs untersuchte und heute einer der führenden UFO-Experten des Landes ist, sagte, dass die Verdopplung der Beobachtungen „statistisch gesehen extrem signifikant“ ist. Im Jahr 2007 gab es 135 gemeldete Sichtungen, und im Jahr 2006 nur 97. „Wenn es sich um eine geringfügige Erhöhung handeln würde, könnte man dies auf alle möglichen Gründe zurückführen, aber dies ist phänomenal.“, sagte er. „Es gibt einige interessante Anhäufungen von Beobachtungen im Sommer, als es z.B. 6 Sichtungen aus verschiedenen Teilen des Landes mit unterschiedlichen Beschreibungen der Objekte gab.“ Pope meint, dass der Anstieg der gemeldeten Beobachtungen im Zusammenhang mit der Freigabe der UFO-Akten im Mai 2008 zusammenhängen könnte. Die Veröffentlichung sorgte für Schlagzeilen auf der ganzen Welt und trug dazu bei, dass das Phänomen wieder ein Thema in den Mainstream-Medien wurde.Viele der archivierten Dokumente zeigen Zeugenaussagen von Polizisten und Piloten, die „eine Botschaft an die Menschen senden, dass man sich nicht zu schämen braucht“, wenn man ein UFO melden möchte. Kann es sein, dass die Menschen nach der Freigabe ehemals geheimer UFO-Akten nun eher bereit sind, UFOs zu melden? Oder gibt es auch noch andere mögliche Auslöser der englischen UFO-Welle?

Es gibt einen weiteren Grund

Danny Ammon, GEPDanny Ammon von der Gesellschaft zur Erforschung des UFO-Phänomens e.V. (GEP) spricht als UFO-Forscher aus eigener Erfahrung und meint: „Für einen Anstieg der Sichtungsmeldungen im Sommer könnten allerdings auch eher irdische Stimuli die Ursache sein: die seit zwei bis drei Jahren im europäischen Raum stark beworbenen und preiswert veräußerten Himmelslaternen. Seit 2007 verzeichnet die GEP eine äußerst starke Zunahme der UFO-Sichtungsmeldungen (bis hin zur Verzehnfachung der Meldungseingänge), von denen sich nach Ansicht der Falluntersucher eine überwiegende Anzahl auf Himmelslaternen zurückführen lässt. Die rot-orange flackernden Lampions, die durch brennendes Wachs oder Baumwollstoff mit Heißluft fliegen, können vom Wind auf unterschiedlichste Weise über den Himmel befördert werden, was auch den Startern selbst immer wieder neue Eindrücke beschert, vor allem, wenn die Laternen zu mehreren aufgelassen werden und dann scheinbar intelligent „Formationen“ bilden. Bei vielen der sommerlichen UFOs des Jahres 2007 in Großbritannien sind aufgrund der angegebenen Sichtungsparameter (Jahreszeit, Tageszeit, Farbe, Form, Bewegungsart, Verschwinden etc.) Himmelslaternen als wahrscheinliche Ursache anzusehen, Parallelen zur hierzulande stattfindenen Sichtungswelle lassen sich ziehen. Die Tatsache, dass der immer bekannter werdende Stimulus durchaus wandelbare Gestalt und Bewegung besitzen kann, erfordert eine sorgfältige, erfahrungsbasierte Fallermittlung und durch empirische Untersuchungen belegbare Urteile. Nur so ist es möglich, UFO-Meldeeingänge in die Klassen IFO und UFO i.e.S. zu kategorisieren — der erste und wichtigste Schritt für jede nähere Untersuchung des UFO-Phänomens, auch bei den Fällen der MoD-Akten.“ Marius Kettmann, MUFON-CES

Auch Marius Kettmann von der Gesellschaft zur Untersuchung von anomalen atmosphärischen und Radar-Erscheinungen e.V. (MUFON-CES) sieht in den Miniaturheißluftballons den Auslöser für die hohe Anzahl an UFO-Sichtungen in England und erklärt gegenüber exonews.de: „Der Anstieg der UFO-Meldungen in Großbritannien ist zwar quantitativ signifikant höher als in vorangegangenen Jahren, jedoch nicht qualitativ. Zwar befinden sich nach wie vor sehr viele interessante und auch ungeklärte Fälle in den Akten und auch solche Fälle wurden wieder gemeldet, jedoch stieg deren Zahl nicht signifikant an. Der Anstieg ist vielmehr auf ein Phänomen zurückzuführen, welches wir in Deutschland schon etwas länger kennen: Miniaturheißluftballons, kurz MHBs. Viele der Meldungen entsprechen den Charakteristiken solcher MHBs. Diese Fälle sind leicht in den Akten auszumachen. Da sich das MOD nur mit den Fällen näher beschäftigt, die die nationale Sicherheit bedrohen könnten, spielen diese Fälle dort weniger eine Rolle und werden nicht als aufgeklärt gezeigt. Der signifikante Anstieg ist also rein quantitativ.“

Doch was ist mit den „echten“ UFO-Fällen?

Großbritannien hat angekündigt, bis zum Jahr 2012 etappenweise weitere Akten freizugeben – und die spektakulärsten UFO-Vorfälle schlummern noch in den Geheimarchiven. So ließ Nick Pope kürzlich auf FOX NEWS verlauten, dass es Fälle gab, bei denen sich Militärjets richtiggehende Luftkämpfe mit UFOs geliefert haben. Und auch der Fall Rendlesham Forest, bei dem ein UFO neben einer Militärbasis landete und von Sicherheits-Sergeants eingehend untersucht wurde, soll bald durch weitere freigegebene Akten bekannt gemacht werden.

Bei aller gebotenen Vorsicht bei der Interpretation von Himmelsphänomenen ist klar: Es wird ein spannendes Jahr 2009.

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