Projekt_1794
Copyright/Quelle: US Gov. / Public Domain / archives.gov

Washington (USA) – Über die National Archives der National Archives and Records Administration haben die USA jetzt erstmals bislang klassifizierte Akten der US Air Force veröffentlicht, die erneut die Entwicklung buchstäblicher fliegender Untertassen für militärische Zwecke durch die „Aeronautical Systems Division“ der US-Luftwaffe belegen. Für UFO-Insider und Historiker sind diese Fakten zwar ganz und gar nicht neu – sorgen aber bis heute für kontroverse Diskussionen zum einen darüber, was aus dem Projekt wurde und zum anderen, was der Anstoß für die Idee der Entwicklung scheibenförmiger Flugobjekte war.

Von grenzwissenschaften-aktuell 

Zu finden sind die Akten, darunter Konzeptzeichnungen, Blaupausen und Aufmasszeichnungen unter der Archivkennung „Aero Sys Div, 1969 (RG 342 UD-UP 138; NND 63253; Boxes 35 and 58“ und beziehen sich auf ein Projekt der US Air Force mit der Bezeichnung „Project 1794“.

„Project 1794“ wurde in den 1950er Jahren von der Aeronautical Systems Division der US-Luftwaffe betrieben, die schon 1956 einen „Final Development Summary Report“ vorlegte, 1958 die Weiterentwicklung jedoch an die kanadische Firma „Avro Aircraft Limited“ in Ontario vergab, die das Projekt bis hin zu ersten und auch dokumentierten Testflügen von Prototypen („Avro Canada VZ-9AV“ bzw. „Avrocar“) vorantrieb.

{module [426]}Laut den nun veröffentlichten Akten wurde das scheibenförmige Fluggerät eigentlich dazu konzipiert, vertikal starten und landen zu können und im Flug Geschwindigkeiten von bis zu Mach 4 (ca. 4900 Km/h) auf Höhen von über 100.000 Fuß (ca. 30 Km) bei einer Reichweite von 1.000 nautischen Meilen (1.852 Km) erreichen sollte. Da diese Anforderungen offenbar nicht erfüllt werden konnten, wurde die Weiterentwicklung 1961 offiziell eingestellt.

Während das Projekt schon in den 1950er Jahren derart offiziell bekannt wurde, dass schon das US-Magazin „Look“ 1955 darüber berichtete und auch in den späteren Jahren immer wieder ehemals geheime technische Zeichnungen veröffentlicht wurden, erzeugen natürlich auch die jetzt von den National Archives veröffentlichten Akten ein reges Interesse und werden, nachdem sie nun von UFO-Forscher und Jedermann eingesehen werden können, sicherlich noch für die ein oder andere Diskussion sorgen.

Für viele UFO-Forscher stellen sich angesichts des „Projects 1794“ indes hauptsächlich zwei Fragen: Was war der eigentliche Antrieb, die Inspiration für die Entwicklung einer derart klassischen „fliegenden Untertasse“ und was wurde – wenn auch im geheimen – aus dem Projekt?

Neben den unzähligen Diskussionen im Spannungsfeld zwischen zwanghafter Aufklärung und Verschwörungs- und Vertuschungstheorien, vermuten einige schon im Projektnahmen ein Zahlenanagramm für das Jahr des Absturzereignisses von Roswell, 1947, und damit einen Hinweis auf ein abgestürztes außerirdisches Raumschiff als Vorlage für die „fliegende Untertasse“ der Air Force.

Die Luftfahrthistoriker Bill Rose und Tony Butler, sehen indes in den zahlreichen und ständig wechselnden Bezeichnungen des Projekts eine Taktik der Verwirrung und vermuten, dass das Projekt nach 1961 zu einem sogenannten Black Project des US-Militärs erklärt wurde, einem jener zahlreichen Projekte also, an denen im Geheimen und gedeckt durch nicht vor der Öffentlichkeit zu rechtfertigende Gelder, weitergearbeitet wurde.

Wie Mark Pilkington in seinem Buch „Mirage Men“ die Forscher zitiert, wollen diese US-Dokumente aus dem Jahr 1959 gesehen haben, die ein damals noch immer andauerndes Fliegende-Untertassen-Entwicklungsprojekt beschreiben, an dem die berühmte „Skunkworks“-Einheit des US-Rüstungs- und Technologiekonzerns Lockheed beteiligt gewesen sein soll. „Skunkworks“ galt in der Firma als halboffizielle Bezeichnung für die Forschungs- und Konstruktionsabteilung „Lockheed Advanced Development Projects Unit“, die maßgeblich für die Entwicklung vieler, zum Teil geheimer Flugzeugprojekte wie dem U-2 Bomber und Tarnkappenflugzeugen (Stealth) war.

In dem lediglich zu wackligen Schwankflügen fähigen, nur noch zweisitzigen Kleinkonzept „VZ-9AV“ das später als „Avrocar“ bekannt wurde, sehen die Forscher hingegen lediglich ein mittels der Filmaufnahmen öffentlichkeitswirksames Ablenkungsmanöver von den weiterhin fortschreitenden und vermeintlich erfolgreichen Arbeiten an irdischen „fliegenden Untertassen“, die dann auch – im realen Einsatz und in den Augen von Zeugen zu vermeintlichen Besuchern aus dem All wurden.

Selbst das aktuelle Kommentar der „National Archives“ zu den nun freigegebenen Akten im Blog des US-Nationalarchivs (http://blogs.archives.gov/ndc/?p=426), weist verwundert auf den Umstand hin, dass die Bilder aus diesen Akten, „eine starke Ähnlichkeit zu ‚fliegenden Untertassen‘ aus Science-Fiction-Filmen aufweisen, die zur selben Zeit wie die Akten stammen: 1956 und 1957“. Dass auch diese Film-Untertassen ihre Vorbilder hatten, verschweigt der Kommentar indes…

Von Mach 4 weit entfernt…

Zusammenschnitt unterschiedlicher Originalaufnahmen zum „Avrocar“

avrocar

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Eine recht umfassende Zusammenstellung der Chronologie und von Hintergrundinformationen zur Entwicklung untertassenförmiger Flugzeuge durch die US-Armee (in engl. Sprache) finden Sie HIER

Quelle: grenzwissenschaften-aktuell

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