Ein von der Nationalbibliothek Kanadas freigegebenes Memorandum an den Geheimdienstausschuss Canadian Joint Intelligence Committee aus den 50er Jahren zeigt: Was die Geheimhaltung von UFO-Zwischenfällen angeht, waren Kanada und die USA sich einig. „Die derzeitige Herangehensweise der US-Luftwaffe besteht darin, das Thema (UFOs) herunter zu spielen„, heißt es da schwarz auf weiß – und weiter: „Ein ähnliches Vorgehen unsererseits wäre vernünftig.

 

Aus dem Dokument, welches auf der offiziellen Webseite der kanadischen Nationalbibliothek herunter geladen werden kann, geht hervor, dass kanadische Spezialisten beabsichtigten, einen Fragebogen für UFO-Zwischenfälle über Kanada zu entwickeln – zur selben Zeit, als die US-Luftwaffe ihre UFO-Untersuchungen offiziell einstellte.

Grund hierfür sei gewesen, dass UFO-Sichtungen laut einer Studie mit natürlichen Erscheinungen, Betrug oder Einbildung zu erklären seien. Um die öffentliche Aufmerksamkeit nicht auf das UFO-Thema zu lenken, rät der Mitarbeiter des Direktorats für Luftaufklärung davon ab, einen solchen Fragebogen entwickeln zu lassen.

Ein kleiner Exkurs

Die kanadische Regierung ließ sich offenbar jedoch nicht von der Erklärung der amerikanischen Nachbarn abspeisen. Nur wenige Monate später, im November 1950, verfasste der leitende Mitarbeiter des Transportministeriums, Wilbert Smith, ein Geheim-Memo, um die Regierung von der Notwendigkeit eines eigenen UFO-Forschungsprogramms zu überzeugen.

Über Mitarbeiter der kanadischen Botschaft in Washington, so schreibt Smith darin, habe er folgendes herausgefunden:

Zitat:

„a. Die Angelegenheit unterliegt in der Regierung der Vereinigten Staaten der allerhöchsten Geheimhaltung und wird sogar noch höher eingestuft als die Wasserstoffbombe.

b. Fliegende Untertassen existieren.

c. Ihre Funktionsweise ist unbekannt, aber es gibt dahingehend angestrengte Bemühungen einer kleinen Gruppe unter Leitung von Doktor Vannevar Bush.

d. Die gesamte Angelegenheit wird von den Behörden der Vereinigten Staaten als ungeheuer bedeutsam erachtet.“

Brisant an diesem Memo ist die Tatsache, dass es die kanadische Regierung tatsächlich zur Schaffung eines eigenen UFO-Forschungsprojektes veranlasste – Project Magnet.

Das Schweigen der Kanadier

Das nun bekannt gewordene Dokument wirft einige interessante Fragen auf:

1. Hat die Kanadische Regierung tatsächlich Schritte unternommen, um die öffentliche Aufmerksamkeit vom UFO-Thema wegzulenken?

2. Wenn die kanadische Luftwaffe tatsächlich der Auffassung war, dass UFOs mit „Wetterphänomenen oder Einbildung“ zu erklären sind – warum wurden dann 9.500 Akten über UFO-Sichtungen jahrzehntelang geheim gehalten?

3. Wie kam es dazu, dass die kanadische Regierung dennoch ein geheimes UFO-Forschungsprojekt ins Leben rief?

Diese und andere Fragen hat die kanadische Exopolitik-Initiative an das Büro des amtierenden Verteidigungsministers Peter MacKay geschickt. Nun warten die Aktivisten auf eine Antwort.

Wie spannend Behördenbriefe doch zuweilen sein können.

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