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Vor ziemlich genau 40 Jahren brach die US-Regierung ihre öffentlich geförderte Untersuchung von UFOs durch die US-Luftwaffe ab – Projekt Blue Book. Darum ist es absolut angemessen, dass die zivile Luftfahrtbehörde FAA gerade eine ihrer lachhaftesten Verrenkungen herausgegeben hat, um mit diesem Elefant in ihrem Wohnzimmer umzugehen.

Ein Kommentar von Billy Cox, Herald Tribune

Am 10. Dezember aktualisierte die FAA ihre Richtlinien zur Organisation des Flugverkehrs mit mehreren hundert Seiten bürokratischer Langeweile. Unter § 4-7-4, Abschnitt A werden diejenigen, die ein UFO gesehen haben wollen, angewiesen sich per Mail oder kostenloser Hotline an Bigelow Aerospace Advanced Space Studies zu wenden. Da Millionär Bigelow bereits einige Felduntersuchungen des MUFON finanziell unterstützt, liegt in dieser Vorgehensweise eine gewisse Logik. Mehr oder weniger.

Wirklich bizarr sind aber erst die Anweisungen in Abschnitt B des vorgenannten Paragraphen: „Falls die Sorge besteht, dass das Leben oder öffentliches Eigentum gefährdet ist, unterrichten Sie die örtliche Polizei“.

Whoa, Moment mal! Dies ist keine Pressemitteilung! Dies ist eine interne Anweisung, ein aktualisiertes, offizielles Verfahren. Man könnte meinen § 4-7-4 sei für die Öffentlichkeit bestimmt – wissen Sie, wenn jemand den Flughafen-Tower über UFOs informiert wird das Thema einfach an den nächsten armen Tropf weiter gereicht. Aber es macht sowieso keinen Unterschied ob ein Angestellter oder sonst jemand ein UFO meldet. Denn vergessen Sie nicht: die Regierung will nichts über UFOs wissen.

Und hier liegt das Problem: im vorhergehenden § 4-7-3 werden die Mitarbeiter informiert, dass das Air Traffic Control System Command Center über „alle Änderungen oder Fehlfunktionen, die sich erheblich auf das System auswirken könnten, informiert werden soll“, unabhängig davon was die Ursache ist. UFOs werden hier nicht erwähnt. Das sollten sie aber.

Vor neun Jahren untersuchte das National Aviation Reporting Center on Anomalous Phenomena (NARCAP) über 3.400 UFO-Sichtungen von militärischen, kommerziellen und zivilen Piloten über einen Zeitraum von fünfzig Jahren (1950 – 2000). Diese Analyse, verfasst von dem ehemaligen NASA-Wissenschaftler Richard Haines, basiert auf Aufzeichnungen der FAA, der NASA und dem National Transportation Safety Board. Darin werden die elektro-magnetischen Effekte von UFOs auf die Navigationssysteme und Elektronik von Flugzeugen untersucht, wie sie während Nahbegegnungen mit diesen Objekten vorkommen können.

Dieses ganze Zeug ist so stigmatisiert, vor allem von amerikanischen Piloten selbst, dass Haines sich gezwungen fühlte statt der Bezeichnung UFO die Bezeichnung UAP (Unidentified Aerial Phenomena) zu verwenden. Bei einer Umfrage des NARCAP kam heraus, dass 23% der Befragten Piloten etwas gesehen hatten, was sie nicht identifizieren konnten. Jedoch meldeten nur 25% dieser Zeugen ihre Sichtungen ihren Vorgesetzten oder den entsprechenden Regierungsstellen – aus Angst sich lächerlich zu machen. Dies zeigt deutlich, dass UFOs bzw. UAPs häufiger gesichtet als gemeldet werden.

Haines befürchtet nicht, dass UFOs mit Flugzeugen zusammenstoßen könnten; die geschilderten Geschwindigkeiten und Manövrierfähigkeiten dieser Objekte sprechen eine andere Sprache. Haines befürchtet dagegen, dass das plötzliche Auftauchen von UFOs zu schrecklichen Pilotenfehlern führen könnte. Vielleicht ist dies sogar schon bereits geschehen. Das werden wir aber nie erfahren. Weil sich die Regierung nicht für UFOs interessiert.

Hey, FAA! Werdet endlich erwachsen und fragt euch selbst: Sollen Piloten sich wirklich bei einer bedrohlichen UFO-Begegnung an Polizisten wenden? Im Ernst? Denn wenn das so ist, dann sollten Polizisten demnächst Flugstunden nehmen!

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