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Neuseeland
(gre-wi) Wellington/ Neuseeland – Wie das Verteidigungsministerium und das Staatsarchiv von Neuseeland gegenüber Medienvertretern erklärten, will auch der Inselstaat im Südpazifik noch in diesem Jahr einst geheime UFO-Akten im Internet veröffentlichen.

Wie „The Press“ (press.co.nz) berichtet, sollen mehrere hundert Seiten einst geheimer UFO-Akten über Sichtungsfälle von 1978 bis 1984 noch in diesem Jahr veröffentlicht werden. Derzeit arbeite die Behörden der „Neuseeländischen Verteidigungsstreitkraft“ (New Zealand Defence Force, NZDF) daran, Informationen, die Persönlichkeitsrechte betreffen, in den Akten zu anonymisieren. „Wenn diese Arbeit erledigt ist, hoffen wir alle Akten noch in diesem Jahr veröffentlichen zu können“, zitiert „The Press“ einen NDZF-Sprecher.

Zu den in den Akten belegten Fällen zählen auch Klassiker der UFO-Historie, wie etwa der Fall der sogenannten Kaikoura-Sichtung im Dezember 1978. Damals filmte ein australisches Fernsehteam Lichter über der Hauptstadt des gleichnamigen Kaikoura-Distrikts auf der Südinsel Neuseelands. Zugleich wurden die Phänomene auch von einem Flugzeug aus gesichtet und erschienen auf Radar.

Obwohl Skeptiker die Sichtung umgehend als Verwechselung mit dem Planeten Venus und Autoscheinwerfern abtaten, führten sowohl die Luftwaffe Neuseelands (Royal New Zealand Air Force, RZNAF), die Polizei und das „Centre Observatory“ in Wellington eine gemeinsame Untersuchung des Vorfalls durch, deren Ergebnisse für jedoch umgehend für „Top Secret“ erklärt wurden und in den geheimen Archiven verschwanden.

Kaikoura_UFOErst im vergangenen Jahr hatte sich ein ehemaliger Angestellter des neuseeländischen Transportministeriums an die Zeitung gewandt und erklärt, dass kurz nach dem Vorfall US-amerikanische Militärmaschinen mit ungewöhnlichen Kennungen die Gegend untersucht hätten. Einer Anfrage von „The Press“ bezüglich Einsicht bzw. Veröffentlichung der Unterlagen wurde damals nicht entsprochen. Als offizielle Erklärung für diese Zurückhaltung erklärten die Behörden, dass man derzeit nicht die personellen Möglichkeiten habe, die Akten auf eine mögliche Freigabe hin zu überprüfen. Die Unterlagen könnten jedoch auch über das Staatsarchiv (Archives New Zealand) beantragt werden. Eine dortige Anfrage durch die Zeitung ergab jedoch, dass die Akten zum Kaikoura-Vorfall derzeit wiederum von der NDZF ausgeliehenen seien.

Während seriöse UFO-Forscher auf die Informationen über entsprechende Phänomene gespannt sind, zeigen sich die neuseeländischen Skeptiker schon vorab unbeeindruckt von dem Vorhaben und ergehen sich in Alien-Klischees und Banalisierung der Inhalte: „Es ist die Pflicht der Regierung derartige Unterlagen zu archivieren, was dann jedoch den falschen Eindruck erwecken kann, dass es in dieser Angelegenheit große Aktivität gebe“, erklärte die Vorsitzende der „New Zealand Sceptics“ Vicki Hyde. „Vielleicht gibt es tatsächlich auch sonst wo intelligentes Leben? Ob dieses aber zu Erde kommt, um uns hier für blöd zu verkaufen und mit uns ein kosmisches Versteckspiel zu treiben, ist eine ganz andere Frage.“ Es sei ein großer Schritt zwischen der Sichtung unbekannter Objekte oder Lichter hin zur Deutung dieser als außerirdische Raumschiffe. Laut Hyde finden auch die meisten UFO-Sichtungen in Neuseeland ganz normale Erklärungen wie fehlinterpretierte Satelliten und Vogelschwärme.

Bislang haben rund ein Dutzend Länder ihre einst geheimen UFO-Akten und offiziellen Studien zum Thema veröffentlicht, darunter Frankreich, Mexiko, Belgien, Kanada, Brasilien, Australien, Uruguay, die Ukraine, Dänemark, Schweden, Russland und das Vereinigte Königreich. Obwohl sich unter diesen Ländern zahlreiche Nachbar- und NATO-Mitgliedsstaaten befinden, beharrt die deutsche Bundesregierung weiterhin darauf, dass man sich nicht für UFOs interessiere und bislang in dieser Richtung auch noch keine Nachforschungen angestellt habe.

Weitere Links:

  • Ausführliche Informationen zur Kaikoura-Sichtung von 1978 finden Sie HIER
  • UFO-Sichtungen von Angehörigen des neuseeländischen Militärs finden Sie HIER
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