MUFON_Forschungsbericht2010
MUFON-CES-Bericht
Die wissenschaftliche UFO-Forschungsgesellschaft MUFON-CES hat einen neuen, interdisziplinären Forschungsbericht herausgegeben. Auf rund 400 Seiten klären die Experten über das UFO-Phänomen auf, trennen Fakten von Fiktion, gültige Erkenntnisse von skeptizistischer Banalisierung. „Vor allem für junge Leute ist es wichtig zu wissen, was sich zu lesen lohnt und was nicht“, kommentiert der Astrophysiker und MUFON-CES Leiter Illobrand von Ludwiger. Wir finden: Dieses Buch lohnt sich. Auch deshalb führen wir im kommenden Exo-Podcast ein ausführliches Gespräch darüber.

Eine Rezension von Robert Fleischer

Seit Erscheinen des letzten Forschungsberichts sind mehr als 16 Jahre vergangen. Viel ist in dieser Zeit geschehen – der aktuelle Forschungsbericht Nr. 12 beginnt deshalb mit einem Überblick über Sichtungsberichte von unidentifizierten Flugobjekten, die seit 1999 an MUFON-CES gemeldet wurden – 206 Stück an der Zahl, in den unterschiedlichsten Erscheinungsformen.

In einer ausführlich kommentierten und umfassenden Übersicht stellt von Ludwiger die wichtigste englisch- und deutschsprachige Literatur als Anleitung zur UFO-Forschung vor. Dabei gelingt es ihm auf ebenso fundierte wie unterhaltsame Weise, den Leser mit dem umfassenden Vorwissen auszustatten, das für die Lektüre des übrigen Forschungsberichts nötig ist.

Raumfahrt in grauer Vorzeit?

Gab es Luft- und Raumfahrt im alten Indien? Dieser Frage hat sich der Forscher Lutz Gentes viele Jahre lang gewidmet – sein dazu erschienenes Buch „Die Wirklichkeit der Götter“ ist inzwischen im Buchhandel vergriffen. In seinem Aufsatz befasst er sich mit historisch überlieferten Kriegshandlungen, die offenbar mit hochtechnischen Waffen und Flugmaschinen ausgeführt wurden. Doch Hochtechnologie in dieser frühen Zeit sind bislang unvereinbar mit dem, was wir über unsere eigene Geschichte wissen. „Die Antwort auf die brisante Frage nach der Herkunft dieses Kriegsgeräts wie auch der kriegsführenden Parteien ist daher von entscheidender Bedeutung für unser historisches Weltbild.“, schreibt Gentes in der Vorbemerkung zu seinem Aufsatz.

Die Biologie der „Aliens“

Wer steuert die UFOs, und welche Bedeutung haben diese Wesen für unser Weltbild, die Biologie und die Evolutionstheorie? Diesen und anderen Fragen geht der Biologe Dr. Paul Cohen auf den Grund. Wie viele seiner Wissenschaftskollegen, die dieses Thema ernsthaft verfolgen und wegen des Lächerlichkeitsfaktors in den Massenmedien um ihre universitäre Karriere fürchten, schreibt auch er unter einem Pseudonym. „Es gibt bei vielen Wissenschaftlern (aber nicht nur bei diesen!) eine grundlegende Angst davor, sich diesem Thema aufrichtig zu stellen“, kommentiert Dr. Cohen in seinem Aufsatz, „Vielleicht liegt es daran, dass wir alle wissen, was in der Vergangenheit mit unterlegenen Zivilisationen auf unserer Erde geschehen ist: Sie können sich und ihre Kultur nicht behaupten.“

Den UFOs mit Technik zu Leibe rücken

Auch eigene Ingenieursleistugen stellt MUFON-CES erstmalig umfassend der Öffentlichkeit vor. Der Diplom-Informatiker Wolfgang Stelzig berichtet über das „Projekt SkyScan“. Das Vorhaben hat nichts Geringeres zum Ziel als die Konstruktion eines Gerätes, das den Himmel rund um die Uhr auf Anomalien hin überwacht. Mehrere Prototypen hat der findige Konstrukteur bereits gebaut und von mal zu mal verbessert. „Durch die Möglichkeiten, den Himmel je nach Ausbaustufe des Systems ganz oder teilweise rund um die Uhr überwachen zu können, ergeben sich Möglichkeiten, die noch vor wenigen Jahren für Privatpersonen undenkbar gewesen wären“, kommentiert Stelzig zu Recht: Ähnliche Apparate haben bislang nur Militärs im Einsatz – und die sind nicht gerade für ihre Auskunftsfreudigkeit gegenüber UFO-Forschern bekannt.

Einen Magnetfeldsensor hat hingegen Gerhard Gröschel entwickelt. Das Gerät – kaum größer als eine Zigarettenschachtel – zeichnet Anomalien im Erdmagnetfeld auf und übermittelt die Daten an eine eigens programmierte Software. Dort können die Messergebnisse grafisch dargestellt werden. Auch für Kornkreisforscher dürfte dieses Gerät interessant sein – denn es kann mobil eingesetzt werden und zeigt Veränderungen im Magnetfeld durch akustische Signale an.

Neue Ansätze zu Burkhard Heim

Auch mathematische Ansätze zur Klärung der Phänomenologie von UFOs sind im Bericht enthalten. In seinem Aufsatz stellt Dr. Konrad Grüner die Grundideen Burkhard Heims zur Modifikation des Newtonschen Gesetzes vor. Nach Heim kann Gravitation letztlich nur im 6-dimensionalen Raum verstanden werden. Gravitationsfelder im vierdimensionalen „Erlebnisraum“ werden als Folge von Strukturveränderungen im Transbereich zwischen den Dimensionen verstanden. Das mehrdimensionale mathematische Modell Burkhard Heims kann – im Gegensatz zu anderen Modellen – die Eigenschaften von Materie restlos erklären. Es kann daher einen wichtigen Beitrag zur Klärung von Phänomenen leisten, die häufig im Zusammenhang mit UFO-Sichtungen berichtet werden, der traditioniellen Lehrmeinung jedoch widersprechen – beispielsweise die Frage, warum Autos stehen bleiben und Elektrizität ausfällt, wenn UFOs sich nähern.

Auch Wissenschaftler machen Fehler

Über bereits publizierte Forschungsergebnisse, die sich im Nachhinein als falsch herausgestellt haben, klärt Illobrand von Ludwiger im letzten Kapitel des Forschungsberichtes mit schonungsloser Offenheit auf. So fielen die Wissenschaftler auf die frei erfundene Schilderung einer „Entführung durch Außerirdische“ in den 90er Jahren herein, für die sich der angebliche Entführte in aller Form per E-Mail beim Verfasser entschuldigte. In einem anderen Fall führte die erneute Bildanalyse eines abgelichteten „UFO“ zu der Erkenntnis, dass der Eindruck eines Flugobjektes durch Bewegungsunschärfe verursacht worden war. Doch Fehler machen gehört zur Wissenschaft. Statt sie zu verschweigen, kann man viel daraus lernen – was dieses Kapitel vorbildlich demonstriert.

Alles in allem ist den Forschern bei MUFON-CES mit dem vorliegenden Werk ein umfassender Überblick über den aktuellen Wissensstand zu UFOs gelungen. 25,00 € kostet das 400seitige Buch, zu bestellen unter www.mufon-ces.org.

 

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